Gelesen im Juli und August 2020
Dieser Beitrag fasst gleich 2 Lesemonate zusammen. Die letzten Wochen waren ausnahmsweise einmal nicht geprägt von Corona, sondern von privaten Umstellungen. Wir werden unseren Wohnort nach Vaihingen verlegen und denken im Moment eher in Sperrmüllkategorien und sind mit aussortieren beschäftigt. Trotzdem blieb etwas Zeit zum Lesen, nur keine zum Zusammenfassen. Deshalb also hier die Leseausbeute aus 2 Monaten!
Gelesen
Der Lesekreis auf der Rohrer Höhe nahm sich diesen Roman des Nobelpreisträgers von 2017 vor, der als sein japanischer Roman gilt. Das stimmt, aber es ist auch ein Roman über den Bruch alter Traditionen, über traumatisierte Menschen, Trauer und Tod. Auch wenn mir manches fremd blieb, hat mir dieser Roman gut gefallen.
Von dieser Novelle erhielt ich ein Rezensionsexemplar des Klopfer.narr Verlages und ich habe sie in einem Rutsch durchgelesen. Theres Essmann erzählt feinfühlig und ohne allzuviele Worte von zwei völlig unterschiedlichen Männern, die dennoch einiges verbindet. Und sie erzählt von Niccolò Paganini, dem italienischen „Teufelsgeiger“ des 19. Jahrhunderts. Ein bemerkenswerter Erstling!
Der Roman „Lucky Newman“ des neuseeländischen Autors Carl Nixon hatte mir ja ausnehmend gut gefallen, also musste gleich das nächste Buch von ihm her. Es ist ganz anders, mit manchem habe ich gefremdelt. Dennoch haben mir die dichte Atmosphäre sowie Sprache und Konstruktion gut gefallen!
Dieser vielschichtige Roman erzählt etwas über die jesidischen Kurden und über die innere Zerissenheit einer jungen Frau, die zwischen zwei Kulturen steht. Große Leseempfehlung von mir!
Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie von der Polizei erfahren, daß Ihre Schwester bei einem Bombenattentat ums Leben kam? Und wie erst dann, wenn Sie langsam erkennen müssen, daß diese Schwester womöglich etwas mit diesem Attentat zu tun haben könnte? Peter Hennig erzählt in diesem kompakten und sehr aktuellen Roman von der Entfremdung zweiter Geschwister, die sich einmal sehr nahe standen.
Die Krimireihe „Morduntersuchungskommission“ gefällt mir wirklich gut, auch wenn die Fälle, die Otto Castorp und seine Ermittlerkollegen zu lösen haben, kompliziert sind. Wieder tauchen wir ein in die Atmosphäre der DDR in den 80er Jahren, die geprägt ist von gegenseitigem Misstrauen. Keine ganz leichte Kost, aber spannend und überraschend. Ich freue mich schon auf Band 3!
Zu guter Letzt noch eine Graphic Novel, mit deren Hilfe ich mein Wissen über den 20. Juli aufpoliert habe. Dass es nicht nur um Graf Stauffenberg ging, sondern das weit verzweigte Netzwerk der VerschwörerInnen einbezogen war, wird sehr gut dargestellt. Autor und Zeichner Niels Schröder zeigt auch die Ängste und Zweifel, gegen die die VerschwörerInnen anzukämpfen hatten.