Gelesen im Januar 2025
Zugegeben: Ein bißchen habe ich bei der Überschrift geschummelt, denn manches habe ich tatsächlich bereits im letzten Jahr gelesen, kam aber mit dem Schreiben von Rezensionen nicht mehr hinterher. Aber langsam ist der Rückstau aufgearbeitet und so gibt es jetzt zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder eine Monatsübersicht und nicht, wie im letzten Jahr 2-monatliche. Ich freue mich, dass dieses Mal auch wieder 2 Empfehlungen von Barbara Scholz dabei sind!
Diesen sehr unterhaltsamen Roman entdeckte ich in einem Museumsshop. Zwar scheint es ein Krimi zu sein, aber die Krimihandlung tritt zurück hinter das Leben in den 20er Jahren in der Kurstadt Baden-Baden und dem des Fräuleins vom Amt. Sorgfältig recherchiert ist es genau die richtige Lektüre für ein faules Lesewochenende!
Dies hingegen ist ein wirklicher Krimi mit einem interessanten Hintergrund: In ihrem zweiten Fall ermittelt Greta Vogelsang in eiem Fall von Wildschmuggel, der bis in die höchsten Kreise der Frankfurter High Society reicht. Nachdem mich der erste Fall der Reihe nicht so richtig überzeugt hatte, hat mir der zweite Fall deutlich besser gefallen!
Und noch ein Krimi – Sie merken schon, ich befand mich auf der Zielgeraden meiner Lektüre für die Juryarbeit der Stuttgarter Kriminächte! Hier werden wir zurück in die 60er Jahre geführt, als in der jungen Bundesrepublik noch immer Nazis unerkannt ein bürgerliches Leben führen konnten, in denen jedoch gleichzeitig die Jugend begann, das satte, gutbürgerliche Leben ihrer Eltern zu hinterfragen.
Auch Barbara Scholz empfiehlt einen Kriminalroman, der auf dem 3. Platz des Deutschen Krimipreises 2024 landete. Sie sagt: „Der Krimi ist nicht nur ungemein spannend und dicht erzählt, sondern er zeichnet auch ein Bild vom Nachcorona-England. Soziale Missstände, die realen Nöte und Sorgen der Menschen thematisiert sie dabei, ohne dass es aufdringlich wirkt.“
Ellen Sandberg heißt eigentlich Inge Löhnig. Unter ihrem Pseudonym schreibt sie Romane, die sich zeitgeschichtlichen Themen der Bundesrepublik widmen, die meist auch einen Hauch Krimi haben – so ganz kann sie die Krimiautorin halt doch nicht verleugnen. In diesem Roman schildert sie die komplizierte Eltern-Kind-Beziehung einer Familie, in der die Eltern mit der RAF nicht nur sympathisierten. Spannend und unterhaltsam!
Die Geschichte einer WG und doch viel mehr! Isabel Bogdan beschäftigt sich in diesem Roman mit dem Zusammenleben von vier ganz unterschiedlichen Menschen, die im Laufe des Romans zu Wohnverwandten werden. Eine WG als Lebensmodell für Menschen, die sich die horrenden Mieten für Wohnungen nicht mehr leisten können und ein Roman über Demenz – einfühlsam und berührend erzählt.
Zum Schluss noch ein weiterer Buchtipp von Barbara Scholz. Es ist ein Sachbuch, das für alle diejenigen geschrieben wurde, die mit einer anderen Wahrnehmung leben, landläufig als Autismus bezeichnet, und für alle jene, die diese besser verstehen wollen. Für Barbara Scholz vermittelt es ein so grundlegendes und anschauliches Bild von dem, was wir als Autismus bezeichnen, dass es unser Verständnis dieser Lebensform gründlich verändert.