Rainer Maria Rilke: Advent
Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt
und manche Tanne ahnt wie balde
sie fromm und lichterheilig wird.
Und lauscht hinaus: den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin – bereit
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.
Rainer Maria Rilke (1875 – 1926)
Lange habe ich überlegt, was für ein Gedicht ich für den Dezember nehmen soll. Gelandet bin ich bei diesem stimmungsvollen Gedicht, das für mich die Adventszeit abseits von Geschenkerummel und Klingelingeling wunderbar verkörpert. Gefunden habe ich es auch dieses Mal im Internet.