Gelesen und gehört im Februar 2025
Lesen und hören hielten sich im Februar die Waage. Ich habe zwei ganz unterschiedliche Romane gelesen, in denen das Thema Erinnern und Verschweigen eine große Rolle spielt und auch in einem der beiden Hörbücher schwingt es mit. Außerdem hat mir Barbara Scholz wieder einen Buchtipp geschickt.
Gelesen
Dies ist ein ganz besonderer Roman und ein erstes Highlight des noch jungen Lesejahres 2025. Auf ganz besondere Weise und in wunderbarer Sprache erzählt Rabea Edel eine Familiengeschichte, in deren Mittelpunkt 3 Frauen stehen, die geprägt sind von der Kriegs- und Nachkriegsgeschichte und von der Leerstelle, die fehlende Väter hinterlassen. Ein ergreifendes, ganz besonderes Leseerlebnis.
Verena Boos war zu Gast in der Stadtbibliothek und dieser Abend verführte mich zum Kauf des vorgestellten Romans. Er entführt uns nach Valnecia und gleichzeitig in ein dunkles Kapietel deutsch- spanischer Geschichte. In feiner, bildreicher Sprache erzählt die Autorin von der Suche einer Frau nach ihrer verschwundenen Freundin und einer Verbindung zwischen ihrer beider Familien, von der sie nichts ahnte.
Barbara Scholz empiehlt diesen berührenden, gleichzeitig aber an vielen Stellen auch komischen Roman, in dessen Mittelpunkt ein junges Mädchen steht, das ihren Weg aus ihrer Depression finden muss. Hilfe findet sie dabei in der Betreuung ihres Nachbarn, der zunehmend den Bezug zur realen Welt verliert. Ein Buch, das Barbara Scholz empfiehlt, weil es dem Thema Demenz auch viele tröstliche Aspekte abgewinnen kann.
Gehört
Dieses Hörbuch entführt seine Zuhörer:innen in die Geheimnisse einer Familie und spannt den Bogen von 1918 bis zum Beginn der 1990er Jahre. Auch hier spielt das Thema Erinnern und Verschweigen eine große Rolle, allerdings erzählt Elisabeth Sandmann auf ganz andere, sehr geradlinige Weise. Die Lesweise und die sehr wandlungsfähige Stimme von Elisabeth Günther machten das Hörbuch für mich zu einem spannenden, unterhaltsamen Hörerlebnis.
In diesen Zeiten braucht man auch einmal etwas zum Schmunzeln, oder? Horst Evers ist immer ein Garant für mich, mich mit unterhaltsamen, aber dennoch hintergründigen Geschichten zum Kichern zu bringen. So auch in diesem Hörbuch, in dem sogar Stuttgart in einer Geschichte gewürdigt wird – genauer gesagt sind es Bauarbeiter, die professionell in ein Loch schauen und Gäste eines Strassencafés, deren Gesprächen Horst Evers lauscht.