Theodor Däubler: Weg
Mit dem Monde will ich wandeln:
Schlangenwege über Berge
Führen Träume, bringen Schritte
Durch den Wald dem Monde zu.
Durch Zypressen staunt er plötzlich,
Daß ich ihm entgegengeh,
Aus dem Ölbaum blaut er lächelnd,
Wenn mich’s friedlich talwärts zieht.
Schlangenwege durch die Wälder
Bringen mich zum Silbersee:
Nur ein Nachen auf dem Wasser,
Heilig oben unser Mond.
Schlangenwege durch die Wälder
Führen mich zu einem Berg.
Oben steht der Mond und wartet,
Und ich steige leicht empor.
Theodor Däubler (1876 – 1934)
Diesen Monat jährt sich der Tag zum 50. Mal, an dem Menschen den Mond betraten, ein für mich unvergesslicher Tag. Das ist der Anlass für mich gewesen, ein Gedicht über den Mond auszuwählen. Und weil Sie sicher wissen, wie sehr ich die Bege mag, illustriere ich dieses Gedicht mit Fotos, die auf der Terasse unseres Tiroler Ferienhauses entstanden sind. Zwar gibt es dort weder Zypressen noch Ölbäume, aber schöne Tannen, Fichten und Laubbäume.
Text und Bilder: © Susanne Martin