Schön war’s: „Nur eine Stimme, ein Seufzer für alle, die lauschen wollen“ – Nelly Sachs in Schweden
2 Steine, ein Tonkrug, ein Plastikschlauch, eine Flöte, ein Fahrad-Rad – das waren nur einige der Gegenstände, die auf einem Tableau vor dem Musiker Jerry Willingham lagen. Mit ihnen sorgte er für eine einfühlsame, athmosphärische musikalische Umrahmung eines Abends über Nelly Sachs, Nobelpreisträgerin, Friedenspreisträgerin und doch viel zu wenig bekannte deutschsprachige Lyrikerin des 20. Jahrhunderts.
4 Stuttgarter BücherFrauen liessen das Leben der Nelly Sachs an den zahlreich erschienenen Zuhörerinnen vorbeiziehen: Kindheit und Jugend in Berlin, Verlust des Geliebten und Flucht in letzter Minute vor den Nazis nach Schweden, intensive Auseinandersetzung mit der jüdischen Mystik. Nach dem Krieg blieb sie in Schweden, wo sie immer wieder unter psychischen Problemen litt. Nur wenige Male kehrte sie nach Deutschland zurück, das erste Mal 1960 zur Verleihuing des Droste-Preises. Nelly Sachs starb 1970 in Stockholm.
Die Schauspielerin Barabra Stoll rezitierte zu den biographischen Abschnitten immer wieder Gedichte, Tagebuchaufzeichnungen und Briefe, so daß ein dichtes, eindrucksvolles Bild dieser Dichterin entstand, deren Werk sicher nicht so leicht zugänglich ist, das es aber dennoch verdienen würde, bekannter zu sein!
Susanne Martin
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