Die junge March Middleton zieht nach dem Tod ihres Vaters zu ihrem Patenonkel Sidney Grice nach London. Eine aufregende Stadt, vor allem für eine aufgeweckte junge Frau im Jahre 1882. Für March gestaltet sich ihr Leben sogar noch aufregender, als Sidney Grice auf ihr Drängen hin einen neuen Fall annimmt: In der Mangle Street wurde eine Frau brutal ermordet, der Hauptverdächtige ist ihr Gatte. Dessen Schwiegermutter heuert Sidney Grice an, um die Unschuld des jungen Mannes zu beweisen. Gemeinsam mit seinem Mündel begibt sich Grice in die finstersten Ecken Londons, um Licht ins Dunkel zu bringen. Und mit jedem neuen Hinweis ist der mürrische Ermittler überzeugter von der Schuld des Ehemanns, während March zunehmend Beweise für dessen Unschuld sieht. Wer von beiden wird am Ende recht behalten?
Ganz im Stile der alten Sherlock-Holmes-Romane wird hier ein Mordfall präsentiert (bzw. mehrere im Laufe des Buches) und mit Scharfsinn Stück für Stück aufgeklärt. Die Figur des Sidney Grice erinnert – wenn schon nicht in der Beschreibung, kurz gewachsen, Glasauge, Schnäuzer – in seinem Gebaren sehr an den berühmten Meisterdetektiv. Mürrisch, den Menschen gegenüber eher verschlossen bis feindselig, zugleich unglaublich brillant als Beobachter und Ermittler, möchte man glauben, dass er mit seinem Verdacht gegen den Angeklagten recht hat – obwohl sämtliche Beweise gegen ihn sprechen. So ist man als Leserin oder Leser bis zum Schluss unsicher, was genau sich zugetragen hat und wer der Täter ist – was das Buch zu einem unglaublichen Lesevergnügen für alle macht, die Krimis mögen.