Die Königreiche Monfiel und Vinland sind seit langem verfeindet. Um so mehr freuen sich die Menschen in Monfiel, als ein Bote die Nachricht vom Friedensschluß zwischen ihrem König Philip und König Theodo von Vinland bringt. Der junge Prinz Florin von Monfiel ist besonders aufgeregt, denn er darf in Begleitung eines Grafen an den Hof von Vinland reiten, um dort am großen Fest zum Friedensschluß teilzunehmen. Wie groß ist sein Entsetzen, als er nach seiner Ankunft in Vinland feststellen muß, daß es sich um eine Falle gehandelt hat: Sein Vater und dessen Gefolge sind Gefangene und er selbst wird besonders gedemütigt: Aus einer Laune heraus übergibt der König von Vinland ihn Mimus, dem Hofnarren, der ihm alles, was ein Narr können muß, beibringen soll. Florin wird zum Niemand: Täglich muss er sein gestreiftes Narrenkostüm, seine Narrenkappe mit Eselsohren, die Schellen und seine Rassel tragen. Auch Mimus ist nicht begeistert von seinem neuen Schüler, der so gar kein Talent dazu hat, die Herrschaft bei Hof zu unterhalten oder gar zum Lachen zu bringen. Es fällt Florin schwer, sich in sein Schicksal zu fügen – das Wissen, daß jeder Fluchtversuch für seinen Vater im Kerker Folter nach sich ziehen wird und die Angst um sein eigenes Leben machen es ihm noch schwerer. Aber langsam lernt er, sich in sein Schicksal zu fügen und sich mit seinem Lehrmeister zu arrangieren. Die Freundschaft zum Küchenjungen Benzo hilft ihm ebenfalls. Und eines Tages erhält er eine Botschaft aus Monfiel, die ihn auf Befreiung hoffen lässt. Doch ohne die Hilfe von Mimus wird es nicht gelingen, auch König Philips Leben zu retten.
Schon lange habe ich keinen so spannenden historischen Roman für Jugendliche mehr gelesen wie diesen. Die Autorin Lilli Thal ist Historikerin und erzählt nebenher überaus kenntnisreich vom Leben der Narren im Mittelalter und von der wichtigen Rolle, die sie spielen können, wenn sie wahre Meister ihrer Zunft sind, so wie Mimus. So findet das Buch ein Ende, das Hoffnung lässt auf einen Frieden zwischen den beiden Königreichen. Diesen Frieden jedoch verdanken sie einem Narren.