Camilla Feh sitzt in Untersuchungshaft, angeklagt, ihren früheren Geliebten auf grausame Weise im Affenhaus der Wilhelma ermordet zu haben. Camilla Feh jedoch besteht auf ihrer Unschuld. Aber wie soll sie diese beweisen, wenn sie mit niemanden über das Verfahren gegen sie reden darf?
Christine Lehmann ist bekannt geworden mit ihren Kriminalromanen, in denen Lisa Nerz im Mittelpunkt steht, eine toughe Journalistin, die abseits aller Konventionen lebt: „Gendermäßig oszillierend, politisch, unkorrekt“ wie sie von ihrer Schöpferin auf deren Homepage beschrieben wird.
Auch in diesem Krimi steht Lisa Nerz im Mittelpunkt, aber eher indirekt und auch nicht wirklich positiv, denn sie ist es, die dafür verantwortlich ist, daß Camilla Feh im Knast sitzt.
Mich hat dieses Buch beeindruckt, weil Christine Lehmann hier zeigt, wie schnell man in die Mühlen der Justiz geraten kann, wie schwer es sein kann, sich daraus zu befreien und wie sehr die Bedingungen in einer Haftanstalt einen Menschen auf sich selbst zurück werfen, wenn nicht gar brechen können. „Bisher habe ich mich sicher gefühlt in meinem Staat“ sagt Camilla Feh zu einer Justizbeamtin – nach der Lektüre dieses Buches könnte dieses Sicherheitsgefühl bei den Leserinnen und Lesern nicht mehr ganz so tief verankert sein.
Eine echte Leseempfehlung!
Eine Besprechnung aus der Stuttgarter Zeitung können Sie hier lesen