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New York im September 1977: Joan Joyce, eine amerikanische Balletttänzerin ist schwanger und entscheidet sich, ihr altes Leben hinter sich zu lassen und ihren Jugendfreund Jacob zu heiraten. Sehnt sie sich nach einer Familie, sucht sie einen Ausweg aus der Ballettwelt, weil sie nicht gut genug ist oder möchte sie einfach nur wegkommen von ihrem frisch verlobten Ex-Freund, dem Star der Compagnie, Arslan Rusakov? Man weiß es nicht. Joans Sohn Harry wächst heran, begeistert sich, wie seine Mutter, für das Ballett und versucht, sich in der Ballettwelt an die Spitze zu tanzen, dorthin, wo seine Mutter niemals war. Dabei wird ausgerechnet Arslan Rusakov sein Mentor.

Heutzutage ist es kein ungeschriebenes Gesetz mehr, dass eine Tänzerin nicht schwanger werden darf und dass ein Baby das Aus für die Karriere bedeutet. Dies ist keine Black Swan Geschichte, in der die Mutter ihr Kind bestraft, weil es ihre Karriere beendet hat. Es geht darum, was Tanz für einen Menschen bedeuten kann. Es geht um die Opfer, die man bringt, um einen Traum zu erreichen. Um vergebliche Liebe, um Verzweiflung, Hoffnung, Hingabe, Wut und Reue.

Wenn Shipstead den Chef der Compagnie in ihrem Roman sagen lässt, er habe gern eine kleine Überraschung am Ende, wie in seinen Balletten, dann trifft das womöglich auch auf sie selbst zu, auf jeden Fall aber auf ihren Roman. Ganz leise entwickelt sich während der Geschichte ein Sog, der eigentlich nur zu dieser Überraschung führen kann.

Eine Gastrezension von Rebecca Irion