Jetzt ist schon wieder was passiert. Dabei ist der Brenner diesmal doch eigentlich nur Chauffeur, für eine süße Zweijährige, deren Eltern getrennt und weit voneinander weg leben. Also fährt der Brenner jetzt die Kleine jede Woche, mal zum Baulöwen-Papa, mal zur Abtreibungsklinikleiterin-Mama. Und manchmal, wenn der Brenner tanken muss, kauft er dem Kind auch noch eine Schokolade. Aber da passiert es dann auch: Als er vom Bezahlen zurück zum Auto kommt, ist die Kleine verschwunden, einfach so weg aus dem Auto raus. Da gibts dann natürlich gleich Verdächtige: Der Baulöwen-Papa und die Abtreibungsklinikleiterin-Mama haben ja genug Feinde, und auch schon reichlich Drohungen bekommen. Und der Brenner bekommt jetzt wieder Migräne und Schuldgefühle obendrein, und weil er ja mal ein Kriminaler und ein Detektiv gewesen ist, fängt er jetzt an zu ermitteln. Aber so ganz einfach ist das natürlich auch wieder nicht, weil: Zu viele Verdächtige ist genauso schlimm wie gar keine.
Der letzte Band um den Privatermittler Simon Brenner ist eigentlich schon kein Geheimtipp mehr – wer einmal eines der Bücher vom Österreicher Wolf Haas gelesen hat, will sie alle. Und was soll ich sagen? Der Herr Haas wird sich selbst mal wieder mehr als gerecht! Mit reichlich österreichischem Schmäh, gelegentlichen philosophischen Einschüben des Ich-Erzählers (nicht Simon Brenner!) und wirklich kuriosen Kriminalfällen haben sich die Brenner-Romane Kultstatus gesichtert. Aber Vorsicht: Wer zuviel auf einmal liest, läuft Gefahr, statt des Heimatdialekts plötzlich österreichischen Dialekt zu sprechen! Herrlich komisch und spannend!