Die junge Modedesignerin Julia bekommt bei der entscheidenden Modeschau, bei der sich zeigen wird, ob ihr junges Unternehmen weiter machen kann oder nicht, Besuch von einem distinguierten älteren Herrn. Vincent behauptet, ihr Großvater zu sein und zeigt ihr ein Bild, auf dem er in den 50er Jahren mit Giuletta zu sehen ist, einer schönen jungen Frau, die Julia zum verwechseln ähnlich sieht. Gegen ihren Willen trifft sich Julia mit Vincent und was er ihr erzählt erschüttert alles, was sie bisher über sich zu wissen glaubte….
Diese deutsch-italienische Familiengeschichte spannt den Bogen über 3 Generationen von den 50er Jahren bis in unsere Zeit und ist deshalb auch ein Stück weit die Geschichte der Bundesrepublik. Daniel Speck erzählt einfühlsam von den Zwängen, in die Giuletta durch ihre Liebe zu dem deutschen Ingenieur gerät: Einerseits ist sie eine überaus begabte junge Frau, andererseits gelingt es ihr letztendlich nicht, sich den traditionellen Vorstellungen ihrer sizilianischen Familie zu entziehen und ihr Talent zu entfalten. Auch das Leben in Deutschland, wohin sie mit Ehemann und Sohn geht, bringt ihr nicht die ersehnte Freiheit.
Gleichzeitig erfahren wir viel über das Leben der ersten Gastarbeiter in Deutschland. Man merkt, daß Daniel Speck ein erfahrener Drehbuchautor ist, denn er hält die verschiedenen Handlungsfäden souverän in der Hand und man kann das Buch eigentlich erst aus der Hand legen, wenn man weiß, was aus Giuletta geworden ist.
Spannende, süffig zu lesende Unterhaltung mit Tiefgang!