Die Gefahr von Papierbüchern
Vor kurzem habe ich für unseren Blog darüber geschrieben, was eReader und eBooks im Vergleich zu Papierbüchern nicht leisten können. Von einigen LeserInnen gab es durchaus positive Rückmeldungen auf diesen Beitrag, allerdings fragte auch jemand, ob wir nicht eher die postivien Seiten von eReadern beleuchten sollten.
Nun, die Wünsche unserer FreundInnen und KundInnen sind uns Befehl, deshalb also hier sozusagen die Gegendarstellung: Eine Lobhuddelei für eReader (oder ein paar Aspekte von eReadern).
Neben den offensichtlichen Vorteilen (nie wieder unter Risiken für Leib und Leben ein Bücherregal zusammenbauen und an die Wand schrauben zu müssen; verliehene Bücher wieder „zurückzubekommen“; nie wieder hektisch nach einem Lesezeichen zu suchen, während die Milch überkocht) gibt es noch den Vorteil des entspannten Aufwachens am Morgen.
Entspanntes Aufwachen am Morgen
Wie ist das gemeint? Ganz einfach: Ich bin eine Simultan-Leserin. Ich lese eigentlich ständig mindestens drei Bücher gleichzeitig, zu Spitzenzeiten sind es auch schonmal sieben oder acht. Außerdem horte ich Bücher. Ehrlich, das grenzt schon an Suchtverhalten, ständig wandern neue Bücher auf meinen SuB (Stapel ungelesener Bücher; Anm. d. Verf.) und der wächst dann ziemlich wacklig in die Höhe. Das hat mit entspanntem Aufwachen nichts zu tun, bis man weiß, dass beide Stapel – der SuB und der Stapel der Bücher, die ich gerade lese – sich am Kopfende meines Bettes befinden (genau: das Foto). Ich habe nicht mitgezählt, aber ich kann versichern, dass ich mehr als einmal morgens mit einem Buch im Gesicht aufgewacht bin, dass ich nicht dahin gelegt habe – sondern obenauf auf einen der Stapel, der dann über Nacht zusammengebrochen ist.
Ich muss zugeben, dass mir das mit einem eReader wohl nicht passieren kann. Damit kann ich riesige Bücherstapel auf dem Kopfende meines Bettes balancieren, die trotzdem nie höher als zwei Zentimeter werden.
Einfaches Rucksackpacken und problemlose Umzüge
Und sollte ich je auf die Idee kommen, mit dem Rucksack durch eine Wüste oder ein entlegenes Gebirge wandern zu wollen (was vermutlich NIE passieren wird), wird das Packen des Rucksacks einfacher mit einem eReader. Da kann ich alle Bücher, die ich auch nur vielleicht lesen will, einpacken und hab trotzdem noch genug Platz für ausreichend frische Socken etc.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich bei meinem nächsten Umzug sehr sehr dankbar wäre, wenn meine Bibliothek auf einem eReader gespeichert wäre anstatt auf Papier.
Kati Fräntzel
P.S.: Wenn diese Geräte irgendwann auch noch immun gegen Kaffee-, Kakao- und Teeflecken sind, werde ich mir wohl tatsächlich einen zulegen.
„allerdings fragte auch jemand, ob wir nicht eher die postivien Seiten von eReadern beleuchten sollten“ – kann es sein, dass ich das war? 😉
Papierbücher sind lebensgefährlich! Schon mal beim Lesen eines richtig dicken Hardcovers eingeschlafen und dann die Nacht darauf verbracht? SCHMERZEN! Kann mit nem flachen, kleinen, dünnen eReader jedenfalls nicht passieren!
„Wenn diese Geräte irgendwann auch noch immun gegen Kaffee-, Kakao- und Teeflecken sind, werde ich mir wohl tatsächlich einen zulegen“. HA! Wieso immun? Lassen sich wunderbar per Tüchlein abwischen! Papier? Habe gerade ein Buch aus der Bücherei (Palma, Landkarte der Zeit – köstlich!), einer meiner Vor-Leser hat das arme Ding wohl mit in die Badewanne genommen, um sich danach mit ihm lasziv in Rotwein zu räkeln. Igitt! Abwischen? Fehlanzeige!
Ja, tatsächlich, lieber Steffen Meier, das war der Auslöser.
Und ja, wie schon geschrieben, Papierbücher sind gefährlich (und dabei habe ich die nahezu tödlichen Schnittwunden, verursacht durch Umblättern von echten Papierseiten, noch gar nicht erwähnt).
Allerdings ist die „Immunität“ der elektronischen Geräte nur solange gewährleistet, wie sich die Flecken auf den Display befinden. Wenn Wein, Kaffe, Tee oder Kakao erstmal ihren Weg an den Tasten vorbei ins Innenleben der eReader gefunden haben, isses vorbei. Und in die Badewanne werfen würd ich die Geräte auch lieber nicht!
…einen Sturz vom Badewannenrand in die Tiefe auf die Bodenfliesen überlebt ein guter E-Book-Reader, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Kein Papierstaub mehr, keine vergilbten Seiten, …aber auch keine Freunde/Nachbarn, die mal eben dein Bücherregal durchforsten um sich Lesestoff für das kommende WE zu besorgen. 🙂