3-2-1 – oder lieber keins? Trilogien für Kinder und Jugendliche, Teil 2
Bei Jugendbüchern – scheint es – gibt es nur noch Trilogien. Manchmal weiß man das von Anfang an, manchmal entpuppt sich etwas erst als Trilogie, wenn’s zu spät ist und man den ersten Teil schon gelesen hat. Das ist für den Leser und die Leserin ganz schön blöd, weil er oder sie dann ewig auf Teil zwei oder Teil drei oder Teil zwei von Teil zwei (siehe „Die Furcht des Weisen“ von Patrick Rothfus) wartet. Und dann kommt dem Autor womöglich noch in den Sinn, die Trilogie spontan zu einer Quadrologie zu machen (siehe „Eragon“ von Christopher Paolini). Und für mich, die Buchhändlerin, ist es doof, weil ich dann immer dreimal soviel Regalplatz brauche. Aber es gibt eben doch auch diese Bücher, die echte Schätze sind und bei denen man (auch frau und besonders ich) sich freut, dass es drei Bücher von dieser Geschichte zu lesen gibt.
Diese hier sind solche Fälle:
„Die Templer: Der Hüter des Grals (1)“ + „Die dunkle Verschwörung (2)“ + „der geheimnisvolle Ritter (3)“
Der Reihentitel deutet es schon an: Es geht um die Tempelritter, in der Zeit der Tempelritter, genauer gesagt zur Zeit der großen Belagerung von Akkon. Der 14-jährige (angehende) Held ist ein Findelkind aus einem Kloster, den ein Ritter als Knappe mit ins Heilige Land nimmt. Dort wird dem Jungen der Gral anvertraut, den er auf Schleichwegen aus Akkon heraus und zurück nach Schottland bringen soll. Verfolgt wird er dabei von einem anderen Tempelritter, der sehr viel Einfluss besitzt, unterstützt wird er von dem englischen Bogenschützen Robard Hood und der jungen Assassinin Maryam. An allen Ecken lauern Feinde, Bedrohungen und Abenteuer und dann wäre da noch das Rätsel um die Herkunft des (mittlerweile) Helden. Spannung und einige Action machen diese Trilogie zu einem echten Lesegenuss. Und das bisschen Geschichte, das ganz nebenher in die Handlung eingestreut ist, schadet auch nicht. (Ab 12 Jahren)
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„Numbers: Den Tod im Blick“ + „Numbers: Den Tod vor Augen“ + „Numbers: Den Tod im Griff“
Wie wäre das Leben, wenn man jedesmal bei Augenkontakt mit anderen Menschen deren Sterbedatum wüsste? Die 15-jährige Jem weiß genau wie das ist, denn sie besitzt diese „Gabe“. Deshalb hält sie sich lieber von anderen Menschen fern. Als sie eines Tages in der Nähe des London Eye bei ganz vielen Menschen das aktuelle Datum sieht, ist ihr klar, dass ein Unglück bevorsteht. Niemand hört auf ihre Warnung und tatsächlich gibt es einen Anschlag auf das Riesenrad, bei dem viele Menschen sterben. Jem flieht, die Polizei stuft sie als Verdächtige ein und verfolgt sie. Mit ihrem einzigen Freund Spider reist sie quer durch England, auf der Flucht vor der Polizei und auf der Flucht vor den Zahlen, die sie sieht, wenn sie Spider in die Augen schaut: Ihm bleiben nur noch wenige Wochen zu leben… Sehr spannend, an den richtigen Stellen auch durchaus komisch und auf jeden Fall zum Nachdenken anregend. (Ab 13 Jahren)
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„Die Tribute von Panem: Tödliche Spiele“ + „Gefährliche Liebe“ + „Flammender Zorn“
Diese Trilogie ist nun schon ziemlich bekannt – und zwar zu Recht, wie ich finde. Das Szenario eines zusammengebrochenen Amerikas, das kulturell wieder zurückgeworfen scheint in die Zeit der Gladiatorenkämpfe – nur dass hier statt erwachsener Männer Jungen und Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren antreten müssen, jedes Jahr 24 von ihnen in einer Arena, am Ende ist nur noch eine oder einer am Leben. Eine sehr politische Trilogie, in der die Macht eines Systems genauso gezeigt wird wie die Macht einer Widerstandsbewegung, und in der es sehr viel Grau und nur ganz wenig Schwarz und Weiß gibt. Absolut packend! (Ab 14 Jahren)
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Ich habe jetzt ganz viele Trilogien nicht genannt – einige, weil ich sie schlicht doof finde, andere, weil ich sie nicht kenne und wieder andere, weil sie so geheime Geheimtipps sind, dass ich nicht öffentlich über sie schreiben kann. Aber in der Schiller Buchhandlung, unter vier Augen, verrate ich auch diese Geheimtipps gerne. Ein Besuch bei uns lohnt sich also!
Kati Fräntzel