Seit dem Erscheinen der erfolgreichen Romantrilogie Das Lügenhaus sind einige Jahre vergangen. Die norwegische Autorin Anne B. Ragde hatte offiziell keinen weiteren Band geplant, obwohl der Schluss des dritten Bandes Hitzewelle durchaus auf eine Fortsetzung hingewiesen hat.
Jetzt hat sie sowohl ihren Verlag als auch ihre Fangemeinde mit einem vierten Band der Familiengeschichte überrascht.
Erlend Neshov hat gemeinsam mit seinem Lebensgefährten Krumme und zwei Freundinnen ein Familienprojekt ins Leben gerufen und nun werden die beiden bald Väter und ein bisschen Chaos ist natürlich vorprogrammiert.
Der Bruder Margido arbeitet immer noch als Bestattungsunternehmer, lebt auch immer noch sehr zurückgezogen und sehnt sich nach einer Veränderung, die dann auch in der Gestalt seiner Nichte Torunn auftaucht. Diese würde gerne den elterlichen Hof wieder auf Vordermann bringen und überrascht Margido außerdem mit ihrem Berufswunsch.
Tormod, der Familienälteste, lebt inzwischen im Altersheim und ist ziemlich zufrieden, vor allem, wenn man ihn in Ruhe lesen lässt. Aber ein bisschen mehr Besuch von Torunn wäre trotzdem schön.
Das Wiedersehen mit der Familie Neshov und all ihren liebenswürdigen, aber auch teilweise verschrobenen Familienmitgliedern macht viel Spaß und ich habe dabei richtig Lust darauf bekommen, die ersten drei Bände noch einmal zu lesen, denn an alle Details aus dem komplizierten Familienleben kann ich mich nach so langer Zeit auch nicht mehr erinnern. Aber Das Lügenhaus ist ein so ungewöhnlich guter Familienroman, den kann man sowieso mehr als einmal lesen.