Dieser sehr englische kleine Roman widmet sich einem ebenso englischen Thema: Dem Garten. Schon vor vielen Jahren habe ich ihn gelesen und als ich kürzlich auf der Suche nach einem Hörgeschenk war, habe ich das Hörbuch auch für mich bestellt.

Herbert Pinnegar, ein Findelkind, wächst in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts bei seiner Pflegefamilie in einem kleinen englischen Dorf auf. Schon als Schüler begeistert ihn seine Lehrerin für die Pflanzenwelt und als er bei einer Gartenausstellung im „Wiesenblumenwettbewerb für Schulkinder unter 12 Jahren“ den ersten Preis gewinnt, ist sein weiterer Berufsweg klar: Er wird Gärtner werden! Ein für die damalige Zeit ungewöhnlicher Wunsch, denn eigentlich ist für seinesgleichen vorgesehen, in der Landwirtschaft als Hilfsarbeiter zu arbeiten. Aber die Besitzerin des Herrenhauses im Dorf, Charlotte Charteris, bietet ihm einen Arbeitsplatz in ihrem Garten an. Und dort findet Pinnegar seine Erfüllung: Langsam arbeitet er sich bis zum Obergärtner hoch, erlebt, wie „sein“ Garten immer üppiger wird, aber auch, wie er während des 2. Weltkrieges verwildert, weil ihn ganz alleine kaum mehr pflegen kann. Und als Mrs. Chatteris in ein Seniorenheim kommt, sieht es so aus, als ob Pinnegar seinen Garten verlassen muss….

Dieser bereits 1950 geschriebene Roman erzählt nicht nur die Geschichte eines eigensinnigen Mannes, sondern ist gleichzeitig auch ein Porträt englischen Land- und Gartenlebens. Außerdem beschreibt der Autor die Beziehungen zwischen den Besitzenden und den von ihnen Abhängigen. Das Verhältnis zwischen Pinnegar und Mrs. Charteris ist ein ganz besonderes: Schon als Junge verehrt er die junge Dame, die ihm den Wiesenblumenpreis überreicht, sie wiederum fördert ihn, der manchmal störrisch wie ein Esel ist, wo sie kann und bekommt dadurch nicht nur seine unbedingte Loyalität, sondern auch einen Garten, der weit über das Dorf hinaus bekannt ist. Aber sie weiß immer, wem sie das zu verdanken hat: „Natürlich war es nicht mein Garten, nicht wirklich. Ich war nur die Eigentümerin. Es war Pinnegars Garten.“ sagt sie am Ende des Buches.

René Wagner liest das Buch mit angenehmer Stimme – ein wenig, vor allem zu Beginn, musste ich mich in seine Lesweise einhören, aber je länger ich ihm zuhörte, deso besser gefiel mir seine Gestaltung des Textes.

Dieser Roman ist kurzweilig und unterhaltsam, sowohl als Buch, als auch als Hörbuch – und das nicht nur für Gartenfreundinnen und -freunde!

Wenn Sie sich einen Eindruck vom Stil des Buches machen möchten, finden Sie hier eine Leseprobe

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