Wie Titel und Untertitel schon versprechen, handelt sich hier um ein ziemlich humorvolles Buch. Sigrid Neudecker ist gebürtige Österreicherin und arbeitet als Journalistin, u.a. für österreichische Zeitungen, aber auch z. B für die Zeitschrift Amica und die Zeit und das Wissensmagazin Zeit Wissen. Und inzwischen auch für den Feinschmecker.
Auf ihrem Koch-Blog können wir nachlesen, dass „ihr wahres Talent in der Entwicklung harmlos aussehende Gerichte liegt, die nach Verzehr heftige körperliche Abwehrreaktionen hervorrufen. Die internationalen Geheimdienste haben bereits Interesse angemeldet“. Wie es dazu kam, dass sich die „gelernte Pizzadienst-Spezialistin“, die sich auch als „Koch-Bambi“ bezeichnet an das Thema Kochen herangewagt hat, erfahren wir in ihrem äußerst amüsant zu lesenden Buch.
Als ihr Mann, der selbst übrigens hervorragend kochen kann, beruflich nach Paris darf, ziehen die beiden in die französische Hauptstadt. Hier muss Sigrid Neudecker feststellen, dass es bei den Franzosen irgendwie immer ums Essen geht. Man kann sich also nur sehr schlecht durchmogeln, wenn man so gar keine Ahnung vom Kochen hat. Also beschließt sie, das Kochen zu lernen.
Sie berichtet von ihrem ersten Kochkurs – der unter erschwerten Bedingungen stattfindet -nämlich auf französisch. Sie erzählt von ihren vielen gelungenen und weniger gelungenen Kochversuchen. Sie verzweifelt fast am Tafelspitz, den sie als geborenen Wienerin so gerne ihren französischen Freunden präsentieren würde. Aber das Fleisch will einfach nicht zart werden.
Ihr selbstgemachtes Gemüsefond wird unfreiwillig zu einer ganz neuen Art von Fond – dem sogenannten Rübenfond. Sie hat beim Einkauf des Gemüses zu viel Rüben erwischt und die sind im Geschmack eben einfach zu dominant.
Aber es gibt auch sehr schöne Szenen beim Einkaufen auf dem Markt, wo es sie und ihr Mann immer wieder an den Käsestand zieht. Gemeinsam entwickeln sie den Ehrgeiz, die über 350 Käsesorten, die Frankreich zu bieten hat, allesamt durch zu probieren.
Das ist alles so amüsant und selbstironisch erzählt, dass dieses Buch sehr vergnüglich zu lesen ist. Sigrid Neudecker ist vielleicht nicht das, was man eine Spitzenköchin nennen würde, aber dafür sie hat einen wunderbaren Sinn für Humor.
Für alle, die gerne kochen, essen, sich für die französische Esskultur interessieren und beim Lesen gerne ausgiebig lachen.