Sara ist in England aufgewachsen und mit einem Engländer verheiratet. Ihre Mutter Maryam stammt aus dem Iran und ist vor 40 Jahren geflohen, um in England ein freieres Leben zu führen, wie es ihr als Frau in ihrem Heimatland nicht möglich war. Sie hat sich jedoch in England nie ganz wohl gefühlt und lebt in vielem nach den Traditionen ihrer Heimat.
Nach dem Tod ihrer Schwester, der Maryam tief trifft, nehmen sie und ihr Mann ihren Neffen Said zu sich. Dieser leidet jedoch sehr unter den Anfeindungen seiner neuen Mitschüler und unter der Strenge seiner Tante Maryam. Bei einem gemeinsamen Ausflug von Sara, Maryam und Said eskaliert ein Streit zwischen Tante und Neffe und nur knapp kann Sara verhindern, dass sich Said etwas antut. Bei dieser Aktion verliert Sara ihr ungeborenes Kind und das führt zu einem tiefen Zerwürfnis zwischen ihr und ihrer Mutter. Zutiefst erschüttert und verunsichert fährt Maryam in den Iran zurück, in ihr altes Heimatdorf nahe der Grenze zu Afghanistan, um sich endlich ihrer Vergangenheit zu stellen.
Aber Sara muß sich ebenfalls mit der Tatsache auseinandersetzen, dass sie auch Traditionen und Werte aus der Heimat ihrer Mutter vermittelt bekam. Nach einigen Wochen reist sie zu ihrer Mutter und dort, in der Dorfgemeinschaft ihrer Mutter finden Mutter und Tochter zu einem neuen Verständnis füreinander.
Dies ist ein wunderbar erzählter, sehr berührender Roman über die Unterschiede zwischen der abendländischen und der islamischen Kultur. Was mir besonders gut an diesem Buch gefallen hat, ist die Tatsache, dass hier nicht gewertet wird. Als Leserin konnte ich beide Frauen in dem wie sie fühlten und handelten verstehen. Auch der Iran wird hier als ein Land geschildert, das viele landschaftliche Reize hat und in dem es warmherzige Menschen gibt, die sehr unter dem schlechten Image ihres Landes, das sie lieben, leiden.