Am Abend eines ungewöhnlich kalten Novembertages im Jahr 1890 betritt ein elegant gekleideter Herr die Räume von Sherlock Holmes Wohnung in der Londoner Baker Street 221b. Er wird von einem mysteriösen Mann verfolgt, dem einzigen Überlebenden einer amerikanischen Verbrecherbande, die mit seiner Hilfe in Boston zerschlagen wurde. Ist ihm der Mann über den Atlantik gefolgt, um sich zu rächen? Als Holmes und Watson den Spuren des Gangsters folgen, stoßen sie auf eine Verschwörung, die bis in die höchsten Kreise reicht – und den berühmten Detektiv in Gefängnis bringt, verdächtigt des Mordes!
Ich habe lange gezögert, dieses Buch zu lesen – immerhin bin ich ein großer Fan der Sherlock-Holmes-Abenteuer von Arthur Conan Doyle. Will ich da wirklich ein Buch lesen, dass ein moderner Autor über die gleiche Figur geschrieben hat? Ich habe es gelesen – und ich würde es wieder tun. Der Stil, der Tonfall, die Charaktere, alles liest sich wie die klassischen Detektivgeschichten, die Literaturgeschichte geschrieben haben. Anthony Horowitz hat es meisterhaft verstanden, sich in die Welt von Sherlock Holmes einzufinden. Der Fall – oder die Fälle, wie man sagen muss – sind spannend und undurchschaubar, zumindest bis zu dem Punkt, an dem Holmes selbst sich zu Erklärungen herablässt. Watson hat wie immer alles getreulich aufgeschrieben und so für die Nachwelt bewahrt. Einziger Wehmutstropfen für mich war die ungewöhnlich grausame Enthüllung am Ende des Falles – aber nicht umsonst wird dieser Fall als der dunkelste von Sherlock Holmes bezeichnet.
Wer also klassische Krimis liebt, sollte sich diesen nicht entgehen lassen – eine absolute Leseempfehlung!