Der Text dieses Hörbuchs wird gesprochen von Rufus Beck, und es ist sehr angenehm, sich durch die etwa 24 Stunden (! ) John Irving zu hören. Anfangs fand ich die Geschichte allerdings ein wenig verwirrend und z.T. auch langatmig. Man wünscht sich irgendwann, dass doch mehr passiert.
Wie der Titel schon sagt, ist Bis ich dich finde die Geschichte einer Suche. Jack Burns ist das uneheliche Kind der Tätowiererin Alice, die nicht nur einen ungewöhnlichen Job als Frau hat, sondern diesen auch noch ziemlich gut macht. Schon als kleiner Junge ist Jack daher in einem z.T. anrüchigen, z.T. abstoßenden Milieu unterwegs, und obwohl er noch nicht weiß, was Mutters "kostenlose Tätowierungen" eigentlich sind, trifft er seine Mutter doch auch immer wieder mit unterschiedlichen Männern im Bett an.
So zieht sich die Reise der beiden durch ganz Nordeuropa, aber Jacks Vater ist immer eine Spur schneller als sie. So bleibt die Suche ohne Erfolg, Jack macht seine ganz eigenen Erfahrungen auf einer (eigentlich) Mädchenschule in Kanada und begibt sich erneut auf die Suche nach dem Vater, nachdem die Mutter Alice verstorben ist.
Insgesamt verwirrt das Buch zuerst etwas durch die Fülle der Personen, die dem Leser dargeboten werden. Nachdem die Reisen mit der Mutter und die genauen Beschreibungen der Kunden zu Ende sind, verliert der Roman von seiner Langatmigkeit und macht viel Spaß. Jack Burns macht eine Entwicklung durch, die auf den Erfahrungen aus den ersten Kapiteln gründet. Am Ende sind damit die vielen Begegnungen seiner Kindheit doch begründet.
Fazit: Wenn man Durchhaltevermögen zeigt und sich von den ersten, z.T. sehr amüsanten, z.T. schockierenden oder abstoßenden Kapiteln nicht einschüchtern lässt, wird man wirklich belohnt. Ich habe die ersten beiden CDs zweimal gehört, bevor ich so richtig in Bis ich dich finde hinein gefunden habe, aber es lohnt sich nun sicher, die CDs noch viele Male zu hören, da es darin noch viel zu entdecken gibt!