Sabine ist tot. Erwürgt von ihrem Mann, dem sie das nie zugetraut hätte. Und da liegt sie nun. Bevor sie in den Himmel kommt, muss sie noch die Obduktion in der Gerichtsmedizin überstehen. Oben im Himmel angekommen, beginnt ein völlig neues Leben: Sie begegnet Gottvater und seinem Sohn Jess, schließt Freundschaft mit Hildegard Knef, diskutiert mit John F. Kennedy und Marilyn Monroe über Attentate und Selbstmorde und verliebt sich in Til Schweiger. Aber Moment mal, der ist ja noch gar nicht tot – wie kommt der denn eigentlich in den Himmel?
Dieter wiederum, der Mörder, versucht, von schlechtem Gewissen geplagt, vergeblich, den ermittelnden Kommissar davon zu überzeugen, daß er der Mörder seiner Frau ist. Der traut ihm das einfach nicht zu! Und irgendwie fehlt ihm Sabine manchmal doch – bis er eine andere Frau kennenlernt und eine neue Chance auf eine gelungenere Beziehung als die mit Sabine bekommt…..
Von selbst wäre ich nie auf die Idee gekommen, das Buch von Cordula Stratmann zu lesen. Aber eine Kundin legte es mir sehr ans Herz und da ich für die Fahrt in den Urlaub noch Hörstoff suchte, griff ich die Anregung auf. Und in der Tat verkürzte es uns die teilweise stockende Fahrt auf’s angenehmste.
Keine Frage, um hohe Literatur handelt es sich hier wahrhaftig nicht. Aber das habe ich von Cordula Stratmann auch nicht erwartet. Und ein richtiger Roman ist es eigentlich auch nicht, eher sind es kurze Szenen die durch einen losen Handlungsfaden miteinander verbunden sind und die abwechselnd von Sabine (oben) und Dieter (unten) erzählen. Und da gibt es eine Menge sehr witziger, komischer Szenen, seien es z.B. die Besuche Sabines im „Mal gucken“ – Bereich, aus dem man schauen kann, wie das Leben auf der Erde denn so weiter geht, die Begegnung von Sabine mit ihrem auf tragische Weise zu Tode gekommenen Meerschweinchen im Tierhimmel oder Begegnungen mit diversen Prominenten. Auch die Versuche Dieters, den Kommissar von seiner Schuld zu überzeugen oder sein erster Urlaub allein, ein Tauchurlaub in Baden-Württemberg hatten was.
Als Buch hätte ich möglicherweise nicht so viel Spaß damit gehabt – da wäre es mir vielleicht doch zu wenig gewesen. Aber gelesen von der Autorin selbst, war es genau das richtige. Denn natürlich liest Cordula Stratmann diese Geschichte auf ganz unnachahmliche Art und Weise und viele Gags kommen durch ihre Lesart und Intonation erst so richtig zur Geltung. So hatten wir eine äußerst kurzweilige Fahrt in den Urlaub – daß wir die letzten 1 1/2 CD’s erst 3 Wochen später auf der Rückfahrt anhören konnte machte übrigens gar nichts – wir waren nach wenigen Minuten wieder drin in der Geschichte.
Eines allerdings hat mich nicht wirklich zufrieden gestellt und das war das Ende. Während des Hörens habe ich immer wieder überlegt, wie die Autorin diese Geschichte eigentlich zu Ende bringen will und da war ich dann doch etwas enttäuscht. Es gibt zwar eine Pointe, aber die reichte für meinen Geschmack nicht wirklich.
Dennoch: Wer ein leichtes, humorvolles Hörbuch sucht, ist mit diesem prima bedient!
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