4 Frauen, alle jenseits der 60, in Norwegen lebend, die in ihrer Schulzeit eng miteinander befreundet waren erhalten einen Brief. Geschrieben hat ihn Kat, die mit ihrem Mann viele Jahre für Wohltätigkeitsorganisationen in aller Welt unterwegs war. Gemeinsam haben sich Kat und Niklas eine Plantage auf den Fidschiinseln gekauft und wollten dort gemeinsam alt werden. Aber Niklas kam bei einem Unglück um’s Leben. Und nun möchte Kat mit ihren Freundinnen gemeinsam das letzte Kapitel aufschlagen.
Wir erleben nun mit, wie sich die fünf Frauen, die in ihrem Leben ganz unterschiedliches erlebt haben, langsam wieder aneinander annähern, wie sie ihren Horizont erweitern, etwas neues wagen und wie sich ihre Beziehungen untereinander neu ordnen.
Zartbitter ist das Glück – der Titel dieses Romans ist durchaus doppelbödig gemeint, denn zartbitter ist das, was die Frauen in ihrer letzten Lebensphase miteinander erleben an neuem, schönem und traurigem. Zartbitter ist aber auch die Schokolade, die sie aus den Kakaobohnen von Kats Plantage herzustellen lernen und mit der sie ihren Lebensunterhalt verdienen.
Dabei findet die Autorin für ihre Geschichte eine schöne Sprache und wählt eine gute Form: Wir schlupfen in jedem Kapitel in eine Frau, erfahren aus ihrer Perspektive, wie sie den neuen Lebensabschnitt erlebt und sich weiter entwickelt. Eingestreut sind Ansprachen der Haushälterin Aceta an Gott, aus denen wir viel über die Kultur und die Denkweise der Fidschianer erfahren.
Ein schönes, ruhiges und kluges Buch über das Älter werden und den Mut, auch im Alter noch einmal etwas vom Leben zu fordern.