Marguerite und Marcel sind völlig erschieden: Sie ist die Witwe des steifen Notars Henri, mit dem Sie 55 Jahre und 17 Tage verheiratet war und der eines Morgens tot neben ihr im Bett lag. Er ist Witwer, kam als junger Mann aus Algerien nach Frankreich und heiratete seine Jugendliebe Nora, die ihm aus Algerien nach Frankreich gefolgt war. Bei einer Reise zu einem Scrabbletournier, 3 Monate vor der Goldenen Hochzeit, ertrinkt Nora und Marcel muss alleine klar kommen.

Marguerite und Marcel treffen in einer Kurklinik in den Pyrenäen und obwohl sie beide sehr verschieden sind, fühlen sie sich voneinander angezogen……

Dieser Roman erzählt mit Leichtigkeit, Warmherzigkeit und Tiefgang von einer Liebe im Alter. Marguerite, die von ihrem Sohn Fréderic auf unangenehme Weise gegängelt wird, ist ängstlich und trotzdem voller Sehnsucht nach echter Zuwendung, die sie in ihrer Ehe nie erfahren hat. Marcel wiederum ist das Gegenteil, zupackend und trotz seiner Trauer um Nora möchte er noch etwas vom Leben haben. Seine Tochter unterstützt ihn und akzeptiert auch schnell seine neue Gefährtin.

Mit hat dieser kleine Roman sehr gut gefallen. Alle Ängste und Vorbehalte, aber auch die Kräfte, die aus einer neuen Beziehung enstehen können, spiegeln sich in den Figuren wider. Dabei vermeidet es Karine Lambert in den Kitsch abzugleiten und findet auch einen angemessenen Schluß. Eine schöne Lektüre über ein Thema, das manchmal noch immer tabuisiert ist.