Die amerikanische Journalistin Julia ist verheiratet mit einem Franzosen und lebt mit ihm und der gemeinsamen Tochter in Paris. Eines Tages entdeckt sie, daß die Familie ihres Mannes seit Jahrzehnten in einer Wohnung lebt, die in den 40er Jahren einer jüdischen Familie gehörte. Über deren Schicksal wissen Bertrands Eltern nichts und es scheint sie auch nicht zu interessieren.
Julia ist über die Ignoranz entsetzt und beginnt zu recherchieren: Im Juli 1942 trieb die französische Polizei im Pariser Vélodrome d’Hiver die jüdischen Familien zusammen und hielt sie dort tagelang unter menschenverachtenden Umständen gefangen, bevor sie die Familien auseinander rissen und in verschiedene Konzentrationslager deportierte. Unter ihnen war auch die 10 jährige Sarah. Ihr gelang es gerade noch, den kleinen Bruder in einem Wandschrank zu verstecken, als die Polizei kam – den Schlüssel dazu nahm sie mit. Sie wird im Lager von den Eltern getrennt und erst nach Tagen gelingt ihr die Flucht aus dem Lager. Sie ist von einem einzigen Gedanken getrieben – zurückzukehren nach Paris, wo sie ihren kleinen Bruder in seinem versteck zurückgelassen hat…….
Dies ist ein extrem spannender Roman über ein dunkles Kapitel der französischen Geschichte, nämlich der Kollaboration der französischen Polizei mit dem Naziregime. Die Autorin erzählt eine Geschichte wie sie wirklich passiert sein könnte. Dabei gibt es zwei Handlungsstränge, nämlich die Geschichte von Sarah und die Recherche von Julia in der Gegenwart, die sich auch sprachlich deutlich voneinander unterscheiden.
Der Roman entwickelt einen wahren Sog und ich konnte ihn kaum aus der Hand legen. Dabei berührt das Schicksal von Sarah und ihrem Bruder ganz besonders und bleibt einem lange im Gedächtnis.
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