Diese Erzählung über den Gegensatz zwischen Geist- und Sinnenmenschen und ihre produktive Vereinigung im Künstler ist ein Loblied der Freundschaft, voller Abenteuer und romantischer Realistik. Hermann Hesse hat darin, Jahre bevor der Nationalsozialismus die kulturellen Traditionen Deutschlands mißhandelte, die Idee von Deutschland und deutschem Wesen, die er seit seiner Kindheit in sich trug, dargestellt und ihr meine Liebe gestanden, gerade weil ich alles, was heute spezifisch deutsch ist, so sehr hasse, schrieb er 1933. (Klappentext)
Zwei vielleicht gegensätzlich wirkende Persönlichkeitsanteile von Hesse treffen sich und lieben sich. Dass Narziss letztlich Goldmund überlebt, der Anteil Hesses also, der asketisch und letztlich „im Auftrag der eigenen Seele“ im Leben engagiert ist, zeigt beinahe prophetisch, welcher Lebenssinn auch bei Hesse in seinem Leben tatsächlich überleben wird. Es ist seine „Agape“ und nicht seine Triebhaftigkeit.
Ein höchst bedeutsames Buch mit einer sehr einfühlsamen und wunderschönen Sprache, das zeigt, was die innere Auseinandersetzung mit seinen Persönlichkeitsanteilen bewirken kann.
Denn nur so wird ein Individuum, eigen, eigen-sinnig, nur so wird ein Gärtner der eigenen Seele und der kollektiven Weltseele…