Henry lebt in Seattle er erlebt Mitte der Achtziger Jahre mit, wie im Panama Hotel, das nach Jahrzehnten von einer neuen Eigentümerin renoviert und wieder eröffnet werden soll, im Keller das Eigentum von Hunderten japanischer Familien gefunden wird, das diese 1942 dort dponiert hatten, bevor sie in die Internierungslager abtronsportiert wurden.
Diese Entdeckung konfrontiert Henry mit seiner eigenen Vergangenheit: Als Sohn kantonesischer Einwanderer wächst er im chinesischen Viertel Seattles auf und wird von seinen Eltern auf eine Schule geschickt, die vor allem von weißen Amerikanern besucht wird. Von seinen Mitschülern wird er verprügelt und gehänselt und nachdem ein Mitschüler sein Pausenbrot am ersten Schultag in den Dreck warf, gibt er es jeden Tag seinem einzigen Freund Sheldon, der einer Straßenecke seines Schulwegs Saxofon spielt, um sich ein wenig Geld zu verdienen. Sein Stipendium verdient er sich mit der Arbeit als Küchenhilfe in der Kantine der Schule und dort lernt er eines Tages Keiko kennen – ein Fremdkörper wie er, denn sie stammt aus einer japanischen Einwandererfamilie, fühlt sich jedoch als Amerikanerin.
Zwischen Henry und Keiko entwickelt sich eine enge Freundschaft und sie verbringen viel Zeit miteinander. Sie lieben beide den Jazz und erleben mit, wie Sheldon seinen ersten Auftritt in einem der vielen Jazzclubs Seattles hat zusammen mit dem legendären Pianisten Oscar Holden. Am Ende dieses Auftritts werden einige japanishe Gäste von Militärsoldaten abgeführt – die ersten Anzeichen für die sich immer weiter verschärfende Lebenssituation der japanishen Familien in Seattle. Henrys Gefühle für Keiko werden immer tiefer, sein Vater darf aber davon nichts wissen, denn als Chinese haßt er die Japaner, gegen die sein Land einen blutigen Krieg führt.
Als Keikos Familie ebenfalls in ein Lager abtransportiert wird, setzt Henry alles daran, sie wieder zu sehen und ihr zu helfen, auch wenn er damit einen unlösbaren Konflikt mit seinem Vater riskiert……
Dies ist ein wunderbarer Roman, der mich ein wenig an "Schnee der auf Zedern fällt" erinnert hat. Denn auch in diesem Buch wird die Geschichte von japanischen Familien erzählt, die trotzdem sie amerikanishe Staatsbürger sind, von der amerikanischen Regierung wie Feinde im eigenen Land behandelt werden.
Vor allem aber erzählt er eine wunderbare Liebesgeschichte und von der Suche zweier Außenseiter nach ihrer eigenen Identität : Keiko fühlt sich als Amerikanerin und Henry, der von seinem Vater in strenger chinesischer Tradition erzogen wird nimmt für seine Freundschaft und Liebe zu Keiko einen tiefen Zwist mit seinen Eltern auf sich.