Die Schafe sind entsetzt: George, ihr Schäfer, der für sie gesorgt hat, und der ihnen nachmittags, nach getaner Arbeit (dem Grasen) gerne etwas vorlas (meist Liebesromane – einmal auch einen Krimi, aber den warf er nach der Hälfte weg, weil er ihn nicht verstand) – eben dieser George liegt tot auf ihrer Weide. Ermordet, das ist Miss Maple, dem klügsten Schaf von Glennkill und den anderen Schafen der Herde gleich klar, denn es ist kein natürlicher Tod, wenn man einen Spaten im Leib stecken hat. Miss Maple interessiert dieser Fall und so beschließen sie und die Herde, den Fall aufzuklären – schließlich haben sie aus dem halben Krimi und auch aus den Liebesromanen manches über rätselhafte Vorgänge in der Menschenwelt gelernt. Mit scharfer Beobachtung und Schafslogik beginnen die Schafe zu ermitteln und dringen dabei tief in die Gewohnheiten der Menschen ein, die sie nicht immer verstehen. Und am Ende haben sie den richtigen Riecher (dies ist ganz wörtlich zu nehmen, denn Schafe haben einen hervorragenden Geruchssinn!) und bringen Licht in das Dunkel um den rätselhaften Tod ihres Schäfers.
Dieser Debütroman von Leonie Swann ist ein wunderbares Lesevergnügen voller Witz und Wärme. Nicht nur Miss Maple wächst uns LeserInnen schnell ans Herz, sondern auch ihre Gefährten: Mopple the Whale, das Gedächtnisschaf, Cloud, das wolligste Schaf der Herde oder Othello, ein schwarzer Hebridean – Vierhornwidder mit geheimnisvoller Vergangenheit um nur einige zu nennen. Ganz nebenbei lernen wir auch noch eine Menge über Schafe und werden ihnen in Zukunft sicher ganz anders begegnen. Witzig auch das kleine Schafs – Daumenkino im Buch – also wir raten Ihnen: Lassen Sie sich dieses Buch nicht entgehen!