Dieser kleine Roman erzählt von einer Gruppe Menschen, die aus dem Senegal nach Europa fliehen wollen. Keine Kriegsflüchtlinge, sondern solche, die wir hier „Wirtschaftsflüchtlinge“ nennen.
Dabei beginnt die Geschichte schon vor der Flucht: Ein Fischer, der eine gute, stabile Piroge sein eigen nennt, kann vom Fischfang nicht mehr leben, zu leergefischt sind die Fanggründe. Also wollen sie eine Gruppe Menschen auf die kanarischen Inseln bringen. Von dem Geld, das sie einnehmen, möchten sie ihre Schulden, die sie für die Piroge aufgenommen haben, bezahlen. Auf den meisten Flüchtlingen ruhen die Hoffnungen ganzer Familien, die auf das Geld ihrer Angehörigen angewiesen sind, das diese aus Europa schicken. Wir erleben mit, wie die Auswahl derer getroffen wird, die mitreisen dürfen.
Zunächst scheint alles gut zu gehen auf der Überfahrt, aber dann bricht die Schiffsschraube und die Proge gerät in ein Unwetter….
Dieses kleine Buch macht einem sicher mehr als viele Fernsehdokumentationen deutlich, was die Menschen bewegt, ihre Heimat zu verlassen, trotz aller Risiken, und wie wichtig sie für die Zurückgebliebenen sind. Ohne jedes Pathos erzählt Abasse Ndione auch vom Leben auf dem Boot, von den Auswirkungen der glühenden Sonne, von der Panik, die sich breit macht, als das Unwetter losbricht.
Packende Lektüre, die man nicht so schnell vergisst!