Der erfolgreiche kinderlose Literaturagent Gabriel Pfeiffer, Anfang 50, ohne feste Beziehung, empfindet seit seinem Herzstillstand vor einigen Wochen, eine große Unlust und Antriebslosigkeit. Jetzt sitzt er auf der Frankfurter Buchmesse, genervt und gelangweilt von den zahlreichen Terminen und der Geschäftigkeit um ihn herum als ihn ein jugendlicher Priesterseminarist mit den Worten „Es geht im Gott!“ ein Exposé überreicht. Der 17 Jährige ist sich sicher, dass er einen Beweis für die Existenz Gottes gefunden hat. Froh, dass der junge Mann weg ist, steckt er die Unterlagen ungesehen in seine Tasche.

Es vergisst es fast, bis zwei Tage später ein 17jähriger Junge in einer bayerischen Dorfkirche tot aufgefunden wird. Da ist bei Gabriel, überzeugter Atheist, das Interesse geweckt. Er glaubt nicht an Gott, deswegen kann ihn auch kein Gottesbeweis töten oder doch …?

Das Buch ist eine Mischung aus Studie der Literaturszene und einem religiösen-philosophischen Thriller.
Zu Beginn des Buches hält sich der Protagonist etwas zulange in seiner Gefühlswelt und seinen Sinnfragen auf, ich empfand dies zum Teil relativ zäh und nur die Frage „Was kommt denn da nun endlich?“ hielt mich bei dem Buch. Rai schafft es dann aber gut der Geschichte Fahrt und Spannung zu geben. Auch habe ich den Eindruck, dass das Buch auf gute Recherchen aufgebaut ist.

Hervorzuheben ist der Schreibstil. Eine Mischung aus Humor, Gedankenfetzen, einzelne Wörter, anspruchsvoller Text wechselt sich mit einfachen Passagen ab. Also ein unbedingtes Muss für Fans des kreativen Schreibens!

Eine Gastrezension von Andrea