Nach dem Prinzip der Wahrscheinlichkeitsrechnung geht Art Fowler vor, um seine und Marions langjährige Ehe zu retten und die Familie vor dem Bankrott zu bewahren.
Die Kinder sind erwachsen und stehen auf eigenen Füßen. Marion und Art Fowler verbringen ihren 30. Hochzeitstag dort, wo es viele amerikanische Paare hinzieht – an den Niagarafällen. Sie haben eine Reise gebucht, die sie streng genommen gar nicht bezahlen können. Beide sind Anfang fünfzig, arbeitslos, können die Hypothek für ihr Haus nicht mehr bezahlen. Sie stehen am Abgrund: Sie werden das Haus verlieren, sich scheiden lassen, Privatinsolvenz anmelden müssen. Und dennoch verlieren sie beide nicht die Hoffnung: Seitensprünge, Verrat und Selbstbetrug liegen hinter ihnen, jetzt müssen sie sich entscheiden. Art glaubt, dass er eine Methode kennt, mit der sich das Schicksal wenden lässt und so begeben die beiden sich in die Spielbank, ihr ganzes Barvermögen tragen sie bei sich und setzen alles auf eine Karte…

Stewart O’Nan erzählt die Geschichte des langverheirateten Paares so glaubwürdig, dass man sich manchmal beim Lesen ertappt fühlt. Humorvoll und stets fair beschreibt er seine beiden Protagonisten, ihre Gefühle, Hoffnungen, Illusionen, Wünsche und Enttäuschungen. Ganz unprätentiös stellt und beantwortet O’Nan die Frage, was letztendlich im Leben wichtig ist.

Eine Gastrezension von Andrea Haid-Plescia