Cay Rademachers erste Krimis spielten alle drei in Hamburg in der Nachkriegszeit bis zur Währungsreform. In diesen Roman gelingt es ihm meisterhaft, die Stimmung dieser Jahre einzufangen . Sein neuer Krimi nun spielt in der Provence, wo der Schriftsteller auch lebt.

Capitaine Roger Blanc hat in Paris einen Korruptionsfall aufgedeckt, mit dem er, ohne es zu wissen, mächtigen  Leuten auf die Zehen getreten ist. Statt eine Belohnung in Form einer Beförderung zu erhalten, wird er deshalb Knall auf Fall  in die tiefste Provinz, 800 km südlich von Paris, nach Gadet, versetzt. In dem Kaff hat er vor Jahren von einem Onkel eine alte Ölmühle geerbt, die sein neues Zuhause werden soll. Sein Pariser Appartement muss er verkaufen, seine Frau hat ihn verlassen und ist zu ihrem Liebhaber gezogen. Es gab schon Zeiten, wo es ihm besser ging.
Die neuen Kollegen reagieren mit Misstrauen und Schadenfreude auf sein Erscheinen. Doch statt  einem ereignislosen Sommer entgegen zu sehen, wird Roger gleich am Anfang mit einem Mord mit mafiösen Strukturen konfrontiert, den er zusammen mit seinem Kollegen Marius Tonon lösen soll. Mit diesem Fall gerät Blanc wieder mit führenden Persönlichkeiten in Konflikt.

Ein spannender, unterhaltsamer Krimi, nicht nur für Frankreichliebhaber/innen. Ich habe ihn mit großem Vergnügen gelesen.

Eine Gastrezension von Barbara Scholz