Mark Helius ist Inhaber einer Softwarefirma, die ein neues intelligentes Computerprogramm schaffen möchte. Als bei einer Demonstration vor dem Aufsichtsrat die Präsentation der neu entwickelten Software zum Fiasko wird, soll Mark als Geschäftsführer abgelöst werden. Bevor es jedoch dazu kommt, werden zwei Mitarbeiter seiner Firma tot aufgefunden und er selbst gerät unter Mordverdacht. Schnell erkennt er, dass irgendetwas merkwürdiges und mörderisches in den Rechnern seiner Firma vorgeht. Als es ihm nicht gelingt, der Polizei die Gefahr begreiflich zu machen, versucht er selbst, Licht in die merkwürdigen Vorgänge zu bringen. Immer auf der Flucht, unterstützt nur von einer hochtalentierten Programmiererin, die früher für ihn arbeitete, versucht er herauszufinden, was passiert ist. Gleichzeitig spielen immer mehr Rechner auf der ganzen Erde verrückt. Ampelanlagen fallen aus, Flugzeuge stürzen ab und selbst auf der Internationalen Raumstation ISS gibt es merkwürdige Zwischenfälle. Immer deutlicher zeichnet sich ab: Das Programm, das die Firma von Mark Helius entwickelt hat, hat sich verselbständigt und es wächst täglich weiter……
Dieser Computerthriller ist enorm spannend und beklemmend realistisch. Der Autor Karl Olsberg weiß, wovon er schreibt, denn er hat über Künstliche Intelligenz promoviert. Die Idee, die dem Roman zugrunde liegt ist eine Computertechnologie aus dem Bereich der sogenannten Distributed Intelligence. Das bedeutet, dass ein Programm nicht nur auf einem, sondern auf vielen Computern gleichzeitig läuft und so die Rechnerleistung dieser vielen Computer genutzt werden kann. Es entsteht also eine Art Supercomputer verbunden durch das Internet. Das angenehme an diesem Roman ist, dass man auch als Laie gut folgen kann, denn die wesentlichen Dinge werden anschaulich erklärt. Zwar glänzt dieser Erstling nicht durch besondere psychologische Raffinesse bei der Charakterisierung der Hauptpersonen. Wer jedoch spannende Unterhaltung mag und ein Faible für Science – Thriller wie „Der Schwarm“ von Frank Schätzing oder „Das Jesus Video“ von Andreas Eschbach hat, der wird dieses Buch verschlingen. Auf jeden Fall wird es Ihnen nach der Lektüre vielleicht so gehen wie mir: Man schaut seinen Computer mit anderen, etwas misstrauischeren Augen an.
Karl Olsberg betreibt einen Blog, in dem Sie mit ihm diskutieren können, zum Roman gibt es außerdem eine eigene website