Man könnte sich jetzt fragen, ob ich auch noch andere AutorInnen lese außer Geraldine Brooks! Tue ich! Aber ich möchte Ihnen , wenn Sie gerne gute, spannende, inhaltsreiche, historische Unterhaltungsromane mit Wahrheitsgehalt lesen, unbedingt alle Romane von Geraldine Brooks ans Herz legen! So auch diesen: „ Auf freiem Feld“. Die Autorin erhielt 2006 für dieses Buch den Pulitzerpreis. Zu Recht, finde nicht nur ich, sondern auch viele andere!
Dieser Roman nun basiert auf dem Leben von Amos Bronson Alcott, einem amerikanischen Philosophen, Schriftsteller und Visionär. Die Autorin erzählt viel Biographisches aus seinem Leben, bereichert aber die historischen Wahrheiten mit ihrer dichterischen Freiheit. In einem ausführlichen Nachwort klärt sie uns Leser auf über Wahrheit und Fiktion in ihrem Buch.
Nun aber zur Geschichte:
Mr. March, ein Denker und Prediger, verlässt Frau und Kinder um im Sezessionskrieg für den Norden gegen die Sklaverei zu kämpfen. Er wird schwer verletzt. In vielen Briefen nach Hause erfahren wir, wie sehr er unter den Schrecknissen des Krieges leidet, wie groß seine Verbundenheit zur Familie ist und wie hoffnungslos er zunehmend ist, da er feststellt, dass die Sklavenbefreiung nicht so schnell und unblutig und ohne Rückschläge gelingt , wie er sich das erträumte.
Die Schilderungen der Lebensumstände der Sklaven damals haben mich sehr beeindruckt ! Vor allem auch die große Hilflosigkeit vieler, nach der Befreiung mit der gewonnenen Freiheit zurecht zu kommen.
Mr. Marchs Verbundenheit zur Familie und seine Moralvorstellungen werden auf eine harte Probe gestellt, als er sich in der Fremde in den Wirren des Krieges verliebt.
Dieser Frau begegnet er immer wieder im Laufe der Kriegsjahre. Kann er seine Ehe und das Verhältnis zu seiner Familie erhalten oder zerbricht er an seinen Moralvorstellungen und an seinem Glauben?
Ein beeindruckender, gefühlvoller und leidenschaftlicher Roman von Liebe und Leidenschaft zwischen Menschen vor dem Hintergrund dieses Krieges, der Beginn der Sklavenbefreiung.
Facettenreiche Charaktere, beeindruckende Persönlichkeiten und eine Geschichte, die einen in Bann zieht: Ich habe so intensiv mit diesen Menschen gelitten und mich mit ihnen gefreut, dass sie mir ein bisschen fehlten, als die Geschichte zu Ende war.