„Absatzkick“: Ein literarisch-kulturelles Fussballturnier
In einer Buchhandlung zu arbeiten ist immer wieder erstaunlich abwechslungsreich. Das erlebte ich am vergangenen Wochenende erneut, als ich Büchertische beim literarisch-kulurellen Fussballturnier „Absatzkick“ machte: 3 Tage lang wurde beim MTV Stuttgart nicht nur Fussball gespielt, sondern es gab auch Lesungen und eine Podiumsdiskussion.
Organisiert von Litspaz fanden sich am Freitagvormittag 80 Grundschulkinder ein, die zuerst den Geist und danach den Körper bei einem Fussballturnier trainierten. Uli Potofski las aus seinen Fussballbüchern – eigentlich muss man sagen, er erzählte, denn was der Sportkommentator und Autor seinen kleinen Gästen bot, war weit mehr als eine Lesung! Er erzählte von Locke, einem der Hauptprotagonisten seiner Bücher, der ein Fussballturnier in Südafrika bestreiten soll und darüber, wie er selbst einmal 10 Tage lang bei einer Familie in einem Township in Johannesburg lebte. Dabei bezog er die Kinder mit ein, sie durften selbst als Fussballreporter auftreten und alle hatten einen Riesenspaß dabei.
Am Samstag betraten dann die Erwachsenenmannschaften das Spielfeld: 6 Mannschaften aus dem Kulturbetrieb, unter anderem die Autorennationalmannschaft des DFB, die Mannschaft des Theaterhauses Stuttgart und die Sportfreunde Schiller aus Marbach spielten bei strahlendem Sonnenschein gegeneinander. Am Ende gab es fast nur Sieger – Turniergewinnerin war die Mannschaft des Theaterhauses Stuttgart.
Ich selbst war tagsüber in der Buchhandlung beschäftigt, aber abends war ich mit meinem Büchertisch dabei, als Benedikt Wells und Klaus Cäsar Zehrer aus noch unveröffentlichten Manuskripten lasen und die definitiv Lust auf die neuen Bücher machten. Aber wir müssen darauf noch warten bis 2015. Nicht dabei war leider der Chip für meine Kamera, deshalb gibt’s zu dieser Lesung kein Bild….
Den Abschluß bildete am Sonntagvormittag eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion: Stefan Siller diskutierte mit Joe Bauer, Nils Havemann, Axel Hacke, Ronald Reng, Thomas Hitzlsperger und Claus Melchior über die Lust und Last des Schreibens über den Fussball. Einen ausführlichen Bericht aus der Stuttgarter Zeitung dazu finden Sie hier. Es war ein anregendes Gespräch, bei dem auch viel gelacht wurde und das das Phänomen Fussball in unserer Gesellschaft aus verschiedenen Perspektiven beleuchtete.
Ein spannendes Wochenende, das zeigte, daß Kultur, Literatur und Fussball durchaus miteinander können!
Text und Bilder: Susanne Martin