Unser Beitrag zur Welttagsaktion „Blogger schenken Lesefreude“: „Der Schrecken verliert sich vor Ort“ von Monika Held
Heute ist der Welttag des Buches! Kinder und Jugendliche bekommen in diesen Tage bei uns ein Buch geschenkt: „Ich schenk Dir eine Geschichte“. Ralf Isau liest für Jugendliche in unserer Buchhandlung. Und wir beteiligen uns mit der nachfolgenden Buchbesprecheung an der bundesweiten Bloggeraktion „Blogger schenken Lesefreude“.
Ich stelle Ihnen anschließend an diese Zeilen ein Buch vor, das mich in diesem Frühjahr besonders beeindruckt hat. Sie kommentieren meine Rezension bis spätestens 30.4.2013 um 23.59 Uhr und haben so die Chance, ein Exemplar dieses Buches zu gewinnen. Wenn Sie das Buch noch nicht gelesen haben, dann schreiben Sie uns, ob Sie ein anderes Buch haben, dem Sie möglichst viele LeserInnen wünschen und warum. Die Auslosung und der Versand des gewonnenen Exemplares erfolgt in der zweiten Maiwoche!
Monika Held: Der Schrecken verliert sich vor Ort
Immer wieder bin ich erstaunt, wieviele Romane es gibt über die Zeit des Nationalsozialismus und daß es doch immer neue Facetten gibt, die literarisch aufgearbeitet werden. Ich bilde mir ein, schon eine ganze Menge zu diesem Thema gelesen zu haben, aber der Roman von Monika Held hat mich mit einem ganz neuen Aspekt konfrontiert: Wie leben Menschen weiter, die Auschwitz überlebt haben, kann zwischen einem KZ-Überlebenden und einer deutlich jüngeren Frau eine Liebesbeziehung Bestand haben?
Heiner ist Österreicher und schon seit seiner Jugend Sozialist. Er arbeitet im Widerstand, wird 1942 verhaftet und kommt ins Konzetrationslager in „Schutzhaft“, in seinem Haftbefehhl stehen die Buchstaben R.U. – Rückkehr unerwünscht. Von den 1860 Menschen seines Transportes überleben er und 3 andere.
Frankfurt 1962: Heiner sagt als Zeuge aus in einem Auschwitzprozess und lernt Lena kennen, die als Dolmetscherin in dem Prozess dabei ist. Beide fühlen sich voneinander angezogen, verlieben sich ineinander und zweifeln doch, ob eine Ehe möglich sein wird. Sie gehen das Wagnis ein und leben 25 Jahre miteinander.
Im Gegensatz zu vielen Überlebenden, die nicht über ihre Erlebnisse reden können oder wollen, ist Heiner ein Überlebender, der ständig über Auschwitz redet. Viele alltägliche Worte rufen Assoziationen ihn ihm hervor, wenn z.B. ein Schornstein nur wenig hellen Rauch ausstößt, dann ist weniger zu tun, als wenn der Rauch schwarz ist, eine Rampe ruft andere Erinnerungen in ihm hervor, als in Lena und als Heiner das Album mit den Bildern des Festes anlässlich ihres 10. Hochzeitstages neben die Alben mit Bildern aus Auschwitz stellt, sorgt das für einen schweren Konflikt zwischen den Eheleuten.
Trotzdem bleiben sie beieinander, Lena lernt, daß sie immer ein Stück weit außen stehen wird, daß sie nie die intensiven, innigen Gefühle mit ihrem Mann teilen können wird, die er mit anderen Überlebenden teilen kann. Aber sie lernt, damit zu leben – die Liebe zwischen Beiden ist groß genug, sie immer wieder zueinander finden zu lassen.
Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt und bewegt. Die Schicksale, die in ihm beschrieben werden, gehen unter die Haut und ich musste zwischendurch auch eine Lesepause einlegen. Trotzdem lege ich es jedem ans Herz, der bereit ist, sich auf diese Thematik einzulassen. Sie werden mit einem intensiven Leseerlebnis belohnt!
Text: Susanne Martin Bilder: Geschichtenagentin und Eichborn Verlag
Wow, das klingt wirklich nach einem Buch, das man gelesen haben muss!
Herzlichen Dank fuer diesen Buchtipp!
Das klingt sehr interessant und macht Lust, das Buch zu lesen!
Ich kenne von Monika Held das spannende Buch über Margarete Mitscherlich. Wusste nicht, dass sie auch Romanautorin ist. Würde mich sehr interessieren!
Vielen Dank für die Beteiligung an der tollen Aktion und die Verlosung.
Ich würde dieses Buch sehr gern gewinnen!
Es klingt nach tiefgehender Literatur.
toll, dass du auch bei dieser Aktion mitmachst. ich würde das Buch schrecklich gerne lesen, da ich es noch nicht kenne und Bücher aufsauge wie ein Schwamm. wenn ich es ausgelesen habe würde ich es gerne unserer Bücherei schenken damit möglichst viele Menschen in den Genuss kommen das Buch lesen zu können.
Klingt wirklich nach einem tollen, interessanten Buch. Da bin ich gerne bei der Verlosung dabei.
Ein Buch, das ich anderen ans Herz legen möchte, ist:
„Die Schriften von Accra“ von Paulo Coelho.
LG
Christine
Ich hätte großes Interesse an dem Buch und werfe meinen Namen einfach mal in den Lostopf.
Viele Grüße
Danke für die Empfehlung.
Ich bin bisher noch nicht auf Monika Held gestossen – toll bei der Schenk-Aktion immer wieder neue inspirationen zu bekommen …
Hallo,
ich kenne das Buch bisher noch nicht.
Ich würde gerne dem Buch „Mina“ von David Almond mehr Leser wünschen.
LG, Julia
Das hört sich ja wirklich nach einem Buch an, auf das man sich einlassen sollte, auch wenn es sicherlich sehr unter die Haut geht.
Hallo, das Buch klingt sehr gut. Würde gerne teilnehmen 🙂
Liebe Grüße
Hallo 🙂
Ich würde gerne an deiner Verlosung teilnehmen.
Kenne das Buch leider noch gar nicht!!! 🙂
LG ♥
Ivonne
Ich finde, solches Thema in einen Roman zu packen, sehr gut. Es schildert den immensen Teil eines Lebens, aber nicht ausschließlich.
Viele Grüße!
Huhu,
ich würde gern in den Lostopf hüpfen. 🙂
Ich habe von dem Buch schon einiges gehört und die Story ist interessant und beschert dem Leser sicherlich ein paar angenehme Stunden.
LG,
Rachel (buecherwahn@gmx.de)
Sicherlich keine leichte Kost, aber sehr interessant. Ich habe bisher nichts von Monika Held gelesen und habe den Eindruck, ich sollte das dringend ändern.
Drei (sehr verschiedene) Bücher, die ich anderen ans Herz legen möchte: Suna von Pia Ziefle, Room von Emma Donoghue und Blackout von Marc Elsberg.
Hallo.
Das Buch hört sich ja wirklich sehr interessant an!
Würde gerne in den Lesegenuss dieses Buches kommen 🙂
Danke für die tolle Chanc dieses Exemplar zu gewinnen! !!
Ich empfehle euch als Thriller Buch von S. Fitzek, Der Augensammler und im Fantasy Bereich Die Elfen Reihe von Bernhard Hennen. Mir hat auch das Buch Die Müttermafia sehr zugesagt-was spritzig lockeres, aber doch mit ernsten Seiten 😉
Liebe Grüße,
Julia
Hallo Julia,
herzlichen Glückwunsch – Sie waren diejenige, die das Losglück hatte! Weil ich im Urlaub war, konnten wir die Verlosung erst diese Woche durchführen, eine mail an Sie ist schon unterwegs.
Allen anderen herzlichen Dank für’s mitmachen!
Ein Buch, das schon beim Durchblättern der Verlagsvorschau meine Aufmerksamkeit erregt hat. Ich befasse mich mit dem Thema „literarische Verarbeitung der Holocaust-Erfahrung“ sehr intensiv und habe meine Abschlussarbeit über die zweite und dritte Generation, die mit den Erinnerungen und dem Schweigen der Überlebenden umgehen müssen, geschrieben.
Ein Buch, das ich jedem ans Herz legen möchte, ist „Stichwort: Liebe“ des israelischen Autors David Grossman. Er selbst ist zwar kein Nachkomme von Holocaust-Überlebenden, seine Geschichte ist also vollkommen fiktiv, doch ist sie deswegen nicht weniger beeindruckend. Im Gegenteil: „Stichwort: Liebe“ ist das bewegendste Buch, das ich je gelesen habe, es ist unheimlich klug komponiert, spielt auf raffinierte Weise mit Sprache und Erzählweisen und ist ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung des und Erinnerung an den Holocaust.
Herzliche Grüße aus Frankfurt,
caterina
Dann kennen Sie sicher auch die israelische Autorin Lizzie Doron, deren Thema ebenfalls der Holocaust und seine Folgen für die Nachgeborenen sind. Insbesondere „Es war einmal eine Familie“ fand ich ein beeindruckendes Buch.
Wunderbare Rezission und es klingt wirklich sehr interessant das Buch
Von Lizzie Doron habe ich bisher „Der Anfang von etwas Schönem“ sowie „Ruhige Zeiten“ gelesen. Eine sehr beeindruckende Autorin, von der ich auf jeden Fall noch mehr lesen werde. Danke für die Empfehlung von „Es war einmal eine Familie“!
Das Buch klingt wirklich nach tiefergehender Literatur – ich finde es gut, auch so etwas bei den vielen Gewinnspielen zu finden und würde mich freuen am Gewinnspiel teilnehmen zu dürfen! (: