Rainer Maria Rilke: Herbsttag
Herr: Es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten reif zu sein
gib Ihnen noch zwei südlichere Tage
dräng sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Rainer Maria Rilke (1875 – 1926)
Dieses Gedicht von Rilke trifft, finde ich, die leise Wehmut, die einen im Herbst überkommen kann, sehr gut. Gleichzeitig ist es eine so wunderbare, farbenprächtige Zeit! Die Bilder entstanden im Veneto, wo wir am letzten Tag einer Kunstreise, eine Villa von Palladio besichtigten und danach im direkt daneben gelegenen Weingut zu Gast waren.