Eigentlich will Ruth an diesem Tag zu Olgas Beerdigung. Olga ist nicht nur ihre Freundin gewesen, sondern auch die Mutter von Bernhard, einer früheren Liebe und Vater ihrer Tochter Fanny. Die Handlung beginnt damit, dass sie aus dem Fenster schauend eine Wolke rückwärts fliegen sieht und plötzlich merkt, dass sie eine Art Sehstörung hat und alles impressionistisch gepixelt wahrnimmt. Trotzdem beschliesst sie, sich auf den Weg zum Friedhof zu machen, der im Osten von Berlin liegt. Nicht auf die Stimme ihres Navigationsgerätes hörend, verfährt sich Ruth jedoch und gerät in einen Park. Hier hat sie Begegnungen mit Personen aus ihrer Vergangenheit, angefangen mit Olga, die bemerkt, dass Ruth nicht zu ihrer Beerdigung kommt, über Bruno, einen Freund und intellektuelle Muse ihres Mannes, eines Schriftstellers, bis hin zu Margot und Erich Honecker.
In diesem kleinen, leicht anmutendenden surrealen Roman, der sprachlich gekonnt und spritzig daherkommt, geht es um die großen Themen des Lebens: Liebe, Schuld, Verrat, Verstrickung, verfehltes Leben und Tod. Absolut lesenswert!