Sunset ist ein teils fiktiver, teils authentischer Roman aus der Feder Klaus Modicks durch den man die Möglichkeit erhält einen Tag im Leben Feuchtwangers mitzuerleben. Einen ganz besonderen Tag. Der Tag an dem Feutwanger die Nachricht des Todes seines besten, vielleicht einzigen wahren Freundes erreicht. Den Tag als er darüber informiert wird das Brecht gestorben ist, viele Meilen entfernt und ohne ihn nochmals besucht zu haben.
Feuchtwanger ist erschüttert, versinkt immer wieder in Erinnerungen aus seinem bewegten Leben. Der Freundschaft zu Brecht, seiner Frau, dem Leben im Exil, den Problemen mit der Behörde. Sein unablässiger Alterungsprozess bereitet ihm Sorgen, auch seine Krankheit, Magenkrebs, an der er am 21 Dezember 1958, einen Tag bevor Marta Feuchtwanger, seiner Ehefrau, die amerikanische Staatsbürgerschaft bewilligt wurde starb, macht sich bemerkbar.
Der Schreibstil ist flüssig, die Wortwahl geschickt und passend. Eines bewegenden Tages im Leben Feuchtwangers, des großen Schriftstellers, würdig. Die Sätze wirken nicht gestelzt und unnatürlich, sondern recht elegant und zeitgemäß. Nicht zu anspruchsvoll, Herr Modick hat es geschafft genau den richtigen Ton für ein solches Buch zu treffen.
Es ist nicht nur eine Anhäufung von zähen Fakten, sondern gewährt einen unterhaltsamen Einblick, wenn auch nicht immer ganz authentisch, doch immer nachvollziehbar.
Der Roman bewegt einen dazu mehr über Feuchtwanger erfahren zu wollen, mehr über dessen Beweggründe oder über seine Freundschaft zu Brecht die ich vor diesem Buch nur auf eine platonische Bekanntschaft zu Werbezwecken geschätzt hatte.
Außerdem vermittelt es einen guten Überblick über die damaligen Zeiten, die zermürbenden Vorgehensweisen der Behörden, das zerissene Leben im Exil.
Alles in allem ein gelungenes Buch, empfehlenswert nicht nur für Freunde Feuchtwangers oder Brechts Literatur.