Erling Kagge begegnete mir immer wieder in Foren und in Gesprächen. Seine Bücher „Stille“ und „Gehen. Weiter gehen“ sprachen mich nicht nur wegen ihrer schönen Gestaltung an. Und dann hatte ich die Gelegenheit, mir „Stille“ als Hörbuch auszuleihen und nahm diese gerne an.

Der Inhalt

Was soll man über den Inhalt eines Wegweisers schreiben? Man kann viele Worte um ihn machen oder wenige – ich greife auf den Text zurück, den der Suhrkamp Verlag für dieses Buch gewählt hat:

Was ist Stille? Wo ist sie? Warum ist sie heute wichtiger denn je? Lange hat Erling Kagge sich mit diesen drei Fragen beschäftigt. Angeregt durch Freunde und Wegbegleiter wie Marina Abramović, Jon Fosse, Elon Musk, Børge Ousland und Oliver Sacks, ist er in seinem Buch zu dreiunddreißig Antworten gekommen. Entstanden ist ein Wegweiser für den modernen Menschen auf seiner Suche nach Stille, Ruhe, Frieden – überall dort, wo es laut ist.(© Suhrkamp Verlag)

Meine Meinung

„Stille geht mit dem Staunen einher“ – „Mit der Stille reden“ – „Stille kann langweilig sein, ausschließend, beängstigend“ – „Der normale Zustand des Gehirns ist Chaos“ – „Du kannst nicht darauf warten, daß es still wird, Du musst Dir Deine eigene Stille schaffen“. Dies und noch viel mehr steht auf Zetteln, hingeschmiert und manchmal kaum leserlich und nachdem ich die dritte Seite vollgeritzelt hatte, wurde mir klar, daß das Hörbuch dieses Mal für mich nicht das richtige Medium war, denn es ist vollgepackt mit Anregungen und Gedanken, aber auch mit Zitaten von Begleiter*innen, denen Erling Kagge persönlich oder in Büchern begegnet ist. Also besorgte ich mir auch das Buch, um manches nach- oder noch einmal zu lesen. In 33 kurzen Kapiteln beleuchtet der norwegische Abenteurer und Verleger die Stille in ganz unterschiedlicher Weise: Wir erfahren, wie sich die Stille in der Arktis und der Antarktis anhört, wie sie in den Katakomben von New York zu finden ist oder in der Großstadt, auf dem Weg zur Arbeit. Ich lernte, daß Edison mit dem Kiefer gehört hat und das der mächtigste Schrei, den Kagge kennt, stumm ist – er meinte das Gemälde von Edvard Munch.

Das Hörbuch ist gelesen von Wolfgang Berger, dessen Stimme und Lesweise gut zu dem Text passt. Aber dies ist kein Hörbuch, das man am Stück hören kann, man muss sich Zeit nehmen und die einzelnen Textstücke auf sich wirken lassen.

Ich habe mich dann, wie gesagt, dazu entschlossen, auch noch das Buch zu lesen. Es ist ausgesprochen schön gestaltet, in ihm sind auch noch einige Abbildungen enthalten, die zu den Texten passen. Ich finde es schön, daß ich es hier liegen habe und immer wieder einmal zur Hand nehmen und etwas nachlesen kann, das mit in bestimmten Situationen einfällt.

Fazit: Ein (Hör)buch, das einen fast philosphischen Anspruch hat, ungeheuer anregend und auch als Buch sehr zu empfehlen.

Wenn Sie Lust bekommen haben, sich mit Erling Kagge in die Stille zu begeben, dann können Sie Buch oder Hörbuch in den beiden Vaihinger Buchhandlungen buch+musik oder Vaihinger Buchladen bestellen oder herunterladen. Die Links führen direkt in die jeweiligen Webshops.

Wenn Sie sich einen akustischen Eindruck vom Hörbuch und der Stimme des Sprechers zu machen, können Sie hier reinhören

Eine Leseprobe finden Sie auf der Webseite des Suhrkamp Verlages