Die Lesung mit Judith Gridl im Rahmen der Stuttgarter Kriminächte hatte mir Lust auf diesen Thriller gemacht. Ein Thriller, der unter anderem auch auf der ISS spielt – das wollte ich doch gerne lesen.

Ein Schiffsunglück in der Ostsee, bei dem vierundzwanzig Menschen ums Leben kommen, die dort eine Hochzeit feierten bildet den Ausgangspunkt der Handlung. Unter den Opfern ist auch Ninas bester Freund und Mitbewohner Simon. Nina jedoch glaubt, dass sie ihn nach dem Unglück noch einmal gesehen hat, Grund genug, gemeinsam mit dem Hubschrauberpiloten Matthew der Unglücksursache nachzugehen. Denn irgendetwas stimmt da nicht: Wie konnte es zu dem Unglück kommen, warum fiel das Radar aus und warum gab es zum Zeitpunkt des Unglücks nirgends Netz in der Gegend?

In einer weiteren Handlungsebene treffen wir auf Omar, einen findigen Jungen, der für eine Umweltorganisation arbeitet, die die letzten Elefantenherden Kenias vor Wilderern und damit vor dem Aussterben retten möchte. Omar ist im Nationalpark von Kenia aufgewachsen und hat ein gutes Gespür für diese besonderen Tiere. Gemeinsam mit den Umweltschützern versehen sie einzelne Tiere der Herden mit Trackingbändern, um so jederzeit den Standort der Herden zu kennen und den Wilderern zuvorzukommen.

Und hier kommt dann die ISS ins Spiel: Astronautin Shana unterstützt das Projekt aus dem All und überwacht die Übermittlung der Daten.

Drei Handlungsfäden, die zu Beginn des Romans scheinbar nichts miteinander zu tun haben, aber es wird relativ schnell klar, dass sie sehr wohl miteinander zusammenhängen. Nina und Matthew stehen im Mittelpunkt und versuchen herauszufinden, wird der Mann war, denn Nina gesehen hat. Simon entpuppt sich im Laufe des Buches als Mann mit Geheimnissen und eines, dem er auf die Spur kam, wurde sein Verhängnis. Welches jedoch, das erfahren sowohl Nina als auch wir Lesenden erst am Ende des Buches. Auf dem Weg zur Aufklärung lernen wir viel über die technischen Möglichkeiten, mit Hilfe dessen heute versucht wird, den Wegen von Tieren zu folgen, um sie zu schützen, über das Leben auf der Iss und die Problematik von Weltraumschrott. Am Ende ist zwar geklärt, was die Hintergründe für das Schiffsunglück sind, aber klar ist auch, dass die Lösung nicht dazu führen wird, die Täter an weiteren Verbrechen zu hindern.

Das mag sich etwas überfrachtet anhören und ist es sicher ein Stück weit auch. Aber es gelingt Judith Gridl, den Spannungsbogen durchgängig zu halten. Hier merkt man ihre Erfahrung als Drehbuchautorin, ihre Arbeit als Fernsehjournalistin dürfte ihr die Recherche erleichtert haben. Ich jedenfalls bin der Handlung bis zum Schluss voller Spannung gefolgt.

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