Jonas wächst wohlbehütet in einer anscheinend nahezu problemlosen Scheinwelt auf. Jedoch besitzt keiner seiner Gemeinschaft die Fähigkeit Gefühle zu empfinden oder sich von seinen Sinnen berauschen zu lassen. In jener Welt herrscht vollkommene Gleichheit.
Nichtsahnend fiebert auch Jonas am Ende seines elften Lebensjahres der bedeutenden Zwölfer-Zeremonie entgegen. Denn dort wird er endlich erfahren, welchen Beruf das Komitee nach langem intensiven Beobachten für ihn am geeignetsten gefunden hat. Allen stockt der Atem vor Ehrfurcht, als ihm im gefüllten Auditorium offenbart wird, dass er der Auserwählte sei. Er, Jonas, soll zum bedeutensten Mitglied der ganzen Gemeinde werden: Der Hüter der Erinnerungen.
Seine Aufgabe besteht darin, jedes Mitglied seiner Gemeinde vor den Erinnerungen der Vergangenheit zu schützen. So überträgt der Geber ihm während seiner Ausbildungszeit neben den schönen Erinnerungen wie dem Sonnenschein, der Freude, der Farbenwelt und der Musik auch bedrückende Ereignisse wie der Krieg, der Schmerz, die Angst und dem Hunger.
Von seinem weitreichenden Wissen belastet entwickelt sich langsam eine stetig steigende Abneigung gegenüber seinen Mitmenschen und deren Lebensweise. Letztendlich wird ihm dann mitgeteilt, dass „freigeben“, welches den Alten und Kranken im Ausschluss der Öffentlichkeit widerfährt, nichts anderes ist als ein Vorgang der bewussten Tötung ist. Von der Grausamkeit des menschlichen Wesens angewidert kommt er zu einem Entschluss.
Ich empfehle das Buch „Hüter der Erinnerungen“ nicht nur weil es einfach schön geschrieben ist, sondern zudem auch noch ein interessantes Thema behandelt, was den Leser zum Nachdenken animiert.