Der fünfzehnjährige Gracian schleicht sich jede klare Nacht auf eine Lichtung nahe des kleinen schlesischen Dorfes, in dem er lebt, um Sterne zu beobachten. Dabei riskiert er jedes Mal sein Leben, denn wir schreiben das Jahr 1940 und sein Dorf gehört zum polnischen Teil Schlesiens und er muß jedes Mal die deutschen Patrouillen umgehen. Tagsüber schuftet Gracian in einem Kohlebergwerk, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen.
Sein älterer Bruder Pawel ist nach einer Gefängnisstrafe wieder aufgetaucht, niemand weiß jedoch, was er eigentlich tut, denn er verschwindet oft tagelang ohne Begründung. Als er von Gracians heimlichen Streifzügen erfährt, verbietet er ihm, nachts das Haus zu verlassen. Zum Trost schenkt er ihm eines Tages ein Teleskop, mit Hilfe dessen Gracian durch eine Dachluke die Sterne beobachten kann. Irgendwann jedoch beginnt Gracian, damit nicht nur die Sterne zu beobachten, sondern auch seinen Bruder und löst damit eine Tragödie aus.
Der junge englische Autor Jay Basu, Sohn eines indischen Vaters und einer polnischen Mutter mit russischen und deutschen Vorfahren, erzählt in einer sehr schönen poetischen Sprache die Geschichte einer Familie, die verzweifelt versucht, im Krieg zu überleben. Es ist auch die Geschichte zweier Brüder, von denen der eine, ohne es zu wollen, zwei Mal am anderen schuldig wird.