Ich habe Ihnen ja schon erzählt, daß ich ein Fan der Krimis von Volker Kutscher bin und bei der Veranstaltung im März in der Stadtbibliothek Stuttgart auch auf die Graphic Novel aufmerksam wurde. Sie landete nach der Lesung schnell in unsererm Bücherschrank! Den ersten Band der Reihe um den Ermittler Gereon Rath hatte ich nach Erscheinen als Hörbuch gehört und war nun gespannt, wie er als Graphic Novel gestaltet ist.

Der Inhalt

Zum Inhalt nur ein paar Worte – die meisten, die Gereon Rath schon begegnet sind, werden wissen, worum es geht:

Berlin 1929: Kommissar Gereon Rath ist neu in der Stadt und arbeitet beim Sittendezernat. Sein großes Ziel jedoch ist es, in der Mordkommission arbeiten zu dürfen. Als er zufällig einen Mann trifft, der wenig später ermordet wird, ermittelt er auf eigene Faust und stößt auf Dinge, die ihn selbst in große Gefahr bringen……

Die Zeichnungen

Auch die Graphic Novel lässt, wie der Roman, das Berlin Ende der 20er Jahre wieder auferstehen: Illegale Nachtclubs, gewalttätige Strassenschlachten zwischen der Polizei und den Kommunisten und Kokainschmuggel – das alles bildet den Hintergrund für einen wirklich spannenden Kriminalfall mit einem vielschichtigen Helden. Arne Jysch zeichnete diese Graphic Novel komplett digital. Dem voran ging eine intensive Recherche, denn es war ihm sehr wichtig, die Welt, in der Gereon Rath unterwegs ist, möglichst so perfekt darzustellen, daß die Leser*innen und Betrachter*innen richtig in die Zeit hineingezogen werden. Dazu studierte er zahlreiche Bildbände, in denen er sehen konnte, wie die Wohnungen damals eingerichtet waren, welche Kleidung die Menschen trugen, wie sie sich bewegten oder ihre Zigarette hielten. Weil damals grau lavierte Tuschezeichnungen sehr beliebt waren, hat der Zeichner versucht, das in seinen Bildern nachzuempfinden. Dabei stimmte er sich eng mit Volker Kutscher ab, der ihm auch Teile seiner Bibliothek zur Verfügung stellte. Herausgekommen sind atmosphärisch starke Zeichnungen überwiegend in Grauschattierungen mit Figuren, die einem schwarz – weiß – Film der 30er oder 40er Jahre entstiegen zu sein scheinen.

Meine Meinung

Es ist schon eine ganze Zeit her, daß ich „Der nasse Fisch“ angehört habe, deshalb hatte ich nur noch eine ungefähre Erinnerung an die Handlung. Umso spannender war die Graphic Novel für mich, die mich schon nach den ersten Seiten voll in ihren Bann gezogen hat. Ich habe sie an einem Abend voller Spannung gelesen und angeschaut und war erneut begeistert von dem raffinierten Fall und der vielschichtigen Figur des Gereon Rath. Die Bilder waren eine perfekte Illustration der Zeit und brachten mir die Zeit und die Figuren noch einmal auf ganz neue Weise nahe.

Fazit: Auch wer den Roman kennt, wird von der Graphic Novel begeistert sein. Arne Jysch hat mehr als 3 Jahre an ihr gearbeitet – ob ein weiterer Band erscheinen wird ist ungewiss, aber ich wäre sofort dabei, ihn in meinen Bücherschrank zu stellen, natürlich erst, wenn ich ihn verschlungen hätte!

Einen kleinen Eindruck verschafft Ihnen dieser Trailer (Video, 1:06 Min)

In einem Beitrag von RBB erhalten Sie einen Einblick in die Arbeitsweise und die Recherchearbeit von Arne Jysch (Video, 4:14 Min)

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