Die Lauscherlounge – Hörstoff für Hörspielfans!
Wussten Sie, daß der Hörsinn der differenzierteste unserer Sinne ist? Bereits vor unserer Geburt hören wir und der Mensch kann über 400.000 Geräusche unterscheiden. Während wir die Augen schließen können und damit in der Lage sind, unliebsame Bilder auszublenden, ist es uns nicht möglich, die Ohren zu verschließen. Alle, die schon mal versucht haben, mit Oropax die Geräusche der Umwelt auszuschließen weiß, daß das nur eingeschränkt funktioniert. Vielleicht liegt es daran, daß Hörbücher und Hörspiele auf viele Menschen eine Faszination ausüben, denn beim Hören, insbesondere von Hörspielen, entsteht Kino im Kopf.
Dieses Kino im Kopf entstehen zu lassen ist das Ziel der Lauscherlounge. 2003 von Oliver Rohrbeck, Kaufmann Kai Schenker und Radiomacher Grischa Sedelke gegründet war die ursprüngliche Idee der Lauscherlounge, Hörspiele live und in kleinem Rahmen zu bieten. Noch immer finden an jedem letzten Freitag des Monats Liveaufführungen in der Alten Kantine in der Kulturbrauerei in Berlin statt – inzwischen sind es über 500 geworden. Das Programm wurde im Laufe der Jahre um die drei Fragezeichen Record Release Parties erweitert, die inzwischen Deutschlandweit stattfinden.
2005 wurde das erste Hörspiel produziert, Lauscherlounge Records hatte das Licht der Welt erblickt. Schon 2006 gab es ein eigenes Studio, in dem auch für andere Hörverlage produziert wird, 2011 wurde ein zweites Studio in Betrieb genommen. Das ursprünglich 4 köpfige Team ist inzwischen auf 35 MitarbeiterInnen gewachsen. Neben Marketingspezialisten, Tonspezialisten und anderen Künstlern sind es natürlich auch Bürokräfte, die den Betrieb am Laufen halten.
Die Lauscherlounge produziert in allererster Linie Hörspiele – in diesem Bereich sind vor allem Serien sehr erfolgreich. Die drei Fragezeichen machen übrigens 40% des Hörspielmarktes aus! In diesen Hörspielen, wie auch in den anderen Produktionen der Lauscherlounge arbeiten namhafte Sprecherinnen und Sprecher mit, aber auch Musiker, Kompnisten, Geräuschemacher und viele andere.
Die Laucherlounge setzt bei der Werbung inzwischen sehr konsequent auf das Internet: Natürlich gibt es eine Facebookseite und man kann ihr auf Twitter folgen. Und auf einen Youtubekanal gibt es nicht nur Aufzeichnungen von Livehörspielen anzusehen sind, sondern auch Making of – Trailer zu aktuellen Produktionen.
Auch bei der Finanzierung der Richard Diamond Hörspiele ging die Lauscherlounge neue Wege: Sie erfolgte durch Crowdfunding. Jeder, der einen bestimmten Geldbetrag zusicherte, erhielt, als die notwendige Summe tatsächlich zusammenkam, eine signierte Ausgabe der CD.
Am Rande einer Tagung konnte ich mit Oliver Rohrbeck im Juni 2012 ein kurzes Interview führen, in dem er über seine Arbeit und die Lauscherlounge erzählt. Dieses Gespräch können Sie hier anhören!
Und vielleicht lassen auch Sie sich dann begeistern für ein Hörspiel aus der Lauscherlounge und erinneren sich dann zurück an die Zeiten, als man noch Hörspiele im Radio anhörte – manchmal auch mit einem Knopf im Ohr unter der Bettdecke!
Text: Susanne Martin, Bilder: Börsenverein und Lauscherlounge (Logo)