Gelesen im Juni und Juli 2025
Sicher haben Sie es bemerkt: Ich habe die Startseite geändert und Sie sehen nun wieder die Buchtipps ohne weiteren Klick. Da sie das Herzstück dieser Seite sind, erschien mir das sinnvoll. Weniger Sinn macht dann jedoch die monatliche Zusammenfassung meiner Leseeindrücke, denn wer regelmäßig auf die Seite kommt, sieht nun gleich alle neuen Empfehlungen. Deshalb fasse ich jetzt zm letzen Mal zusammen, was ich in den letzten beiden Monaten gelesen habe und diese Rubrik wird vorerst nicht mehr befüllt. Es sei denn, es regt sich großer Widerspruch von Seiten meiner Leser:innen!
Die letzten beiden Monate ist doch einiges zusammengekommen! Weniger Krimi, mehr Romane – eine kleine kriminelle Pause musste einfach sein.
Seit nahezu 2 Jahren tobt der Nahostkrieg, der längst auch ein Propagandakrieg geworden ist. Es ist schwer, sich eine eigene Meinung dazu zu bilden. Mir helfen nicht nur Zeitungsartikel, Podcasts oder Fernsehberichte, sondern immer wieder auch Bücher. Wir zum Beispiel dieses Tagebuch von Lizzie Doron, das mich wirklich sehr berührt hat: Es ist eindringlich, berührend, manchmal humorvoll und voller Menschlichkeit.
Steffen Schroeder lernte ich kennen, als ich noch im Stuttgarter Schriftstellerhaus gearbeitet habe und er dort Stipendiat war. Nun ist sein neuer Roman über die Tänzerin Anita Berber erschienen, die in den 1920er Jahren Furore machte. Ihm ist wieder ein atmosphärisch starker Roman gelungen, ein einfühlsames Proträt einer Ausnahmekünstlerin. Aber die Detailfülle hat mich streckenweise überfordert und etwas ermüdet. Trotzdem war es für mich ein eindrückliches Leseerlebnis und ein intensiver Einblick in die 1920er Jahre.
Auf diesen Roamns musste ich in der Stadtbücherei lange warten, denn die Liste der Vormerkungen war lang. Aber das Warten hat sich gelohnt: Vordergründig ein Thriller erwartete mich ein packendes amerkianisches Familien- und Gesellschaftspanorama von den 50er bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Die 590 Seiten vergingen wie im Fluge!
Wenn Ihnen der Inhalt dieses Romans bekannt vorkommt, wundern Sie sich nicht: Das Buch ist ist vor 5 Jahren schon einmal unter dem Titel „Frederico Temperini“ erschienen. Ich hatte es damals sehr gerne gelesen. Die Wiederveröffentlichung war für mich ein Anlass, das Buch noch einmal zu lesen – an meiner Meinung darüber hat sich nichts geändert!
Manchmal muss es einfach mal ein Buch sein, das sich einfach so wegliest und mich unterhält, ohne allzugroße Schwere in sich zu tragen. Dieser Roman ist so ein Buch: Gewürzt mit einem trockenen Humor und starken Frauenfigurem entführt Dora Heldt ihre Leser:innen nach Hamburg und in die Welt der Reederei. Ideal für ein Schmökerwochenende oder eine lange Fahrt nach Hamburg.
Romane, die in den Bergen spielen, lese ich einfach gerne. So auch dieses schmale Buch, in dem poetisch von einer Männerfreundschaft und der Faszination der Berge erzählt wird. Das lesenswerte Debüt eine jungen Schweizer Autorin.
Ja, diesen Klassiker hatte ich bis jetzt tatsächlich noch nicht gelesen – da wurde es höchste Zeit! Eine Frau erwacht morgens in einer Jagdhütte in den Bergen und findet sich eigeschlossen von einer gläsernen Wand, hinter der kein Leben mehr existiert. Klingt spannend? IST spannend! Und absolut lesenswert.
Ganz ohne Krimi geht’s natürlich nicht und so las ich voller Spannung den neuen Thriller von Peter Grandl, der 2023 mit dem Stuttgarter Krimipreis für den besten Politkrimi ausgezeichnet wurde. Auch sein neuer Thriller ist wieder sehr spannend und auch beklemmend. Konsequent spielt der Autor durch, was es heißt, wenn eine hochdigitalisierte Gesellschaft bis in die staatliche und private Kommunikation hinein überschwemmt wird von täuschend echten Fakenews. „Die Wahrheit stirbt zuerst“ ist der treffende Untertitel dieses hochspannenden Thrillers.
„Ein sommerleichter, ganz und gar nicht oberflächlicher Roman, eine wunderbare durchaus heitere Sommerlektüre.“ Das schreibt Barbara Scholz über dieses Buch. Ihre Rezension regte mich an, das Buch sofort aus meinem großen Stapel ungelesener Bücher zu ziehen und zu lesen. Und so gibt es mal wieder ein Buch und zwei Meinungen, die übereinstimmen.