Von E-Books und Flash Fiction – Das 8. MXSW Treffen
Zum zweiten Mal in 2012 trafen sich gut 20 Medienleute zum Austausch bei uns in der Schiller Buchhandlung: Verlagsmenschen, OnlinerInnen, BuchhändlerInnen und andere Menschen die mehr oder weniger mit Büchern zu tun haben und die sich über die sozialen Netzwerke Facebook oder Twitter kennengelernt haben. Wie immer war es eine Mischung aus lockerem Austausch und inhaltlichem Input.
Den Anfang des inhaltlichen Teils machte Steffen Meier vom Ulmer Verlag. Er berichtete über die bisherigen Entwicklungen auf dem deutschen E-Bookmarkt und über das, was für die Zukunft noch erwartet wird. Für uns Buchhändlerinnen war und ist das kein sehr erfreuliches Thema, aber auch für die Verlage ist das digitale Zeitalter eine Riesenherausforderung: Workflows müssen angepasst und Rechte neu geklärt werden und man muss sich überlegen, auf welchen Plattformen man die E-Books verkaufen möchte. So bot dieser Kurzvortrag reichlich Diskussionsstoff.
Wenn Sie es genau wissen wollen, dann können Sie die Präsentation hier anschauen.
Danach erklärte und Mela Eckenfels, was eigentlich Flash Fiction ist. Vielleicht kennen Sie Guerilla Knitting, eine Form von Streetart, bei der Gegenstände in der Öffentlichkeit durch Stricken verändert werden. Das können Strassenlampen, Bänke oder Panzer sein. Entweder werden gestrickte Assecoires an den Gegenständen angebracht oder sie werden einfach umstrickt. Mala Eckenfels zeigte uns als Beipiel das Bild eines umstrickten Panzerrohres. Manche Urban Knitters möchten einfach nur verschönern, andere möchten damit politische Aussagen machen.
Analog dazu gibt es das Projekt Flash Fiction. Menschen verfassen kurze Texte, die nicht länger als 1 Seite sein sollten und die, einmal niedergeschrieben nicht mehr korrigiert werden. Das Schreiben dieser Texte sollte im öffentlichen Raum stattfinden und die Texte einfach in der Öffentlichkeit liegengelassen werden. Viele fotografieren ihre Texte und stellen sie auf Pinterest ein.
Beim anschliessenden Ausklang im Neuen Ochsen sah man einige am Tisch etwas auf Zettel kritzeln – wundern Sie sich also nicht, wenn Sie plötzlich Zettel mit kurzen Geschichten irgendwo in Vaihingen finden!
Text: Susanne Martin, Fotos: Susanne Martin und Steffen Meier