Unsere Lesekoffer für die Vaihinger Grundschulen
Wer in den ersten Wochen eines neuen Schuljahres zu uns in die Buchhandlung kommt, findet da neben jeder Menge Workbooks, Klassenarbeitstrainern, Vokabelheften, Grammatiken für alle denkbaren Fächer, Schülern, Eltern und leicht gestressten Buchhändlerinnen auch eine Kollegin, nämlich mich, die fleißig kleine Zettelchen in Bücher klebt und die Bücher dann in Koffer steckt. Was es damit auf sich hat? Ganz klar: Der Lesekoffer geht wieder auf Reisen!
Der Lesekoffer ist eine Gemeinschaftsarbeit der Verlage Ravensburger und Oetinger und unserer Buchhandlung (natürlich machen auch viele andere Buchhandlungen deutschlandweit mit), um Schülern der 2. bis 4. Klassen Lesefreude zu vermitteln.
Für jede Klassenstufe gibt es einen Koffer mit mindestens 60 Büchern, die wir den Grundschulen zur Verfügung stellen – jede Klasse darf den Koffer für etwa fünf Wochen ausleihen. Dazu kommen die Schüler zu uns in die Buchhandlung, wo wir ihnen etwas über unsere Buchhandlung, unsere Arbeit und Bücher ganz allgemein erzählen. Natürlich bekommen sie dabei auch den Lesekoffer vorgestellt, den sie dann gleich mit in die Schule nehmen können, um loszulesen.
Was die Kinder in dieser Zeit mit dem Lesekoffer machen – wie viel sie lesen, ob sie in der Klasse eine Liste von Lieblingsbüchern erstellen, sich gegenseitig die gelesenen Bücher präsentieren, eigene Geschichten zu ihren Lieblingsfiguren schreiben oder Illustrationen zu den Geschichten gestalten, bleibt ganz ihnen (und ihren Lehrerinnen und Lehrern) überlassen. Am Ende der fünf Wochen wird der Koffer dann auf jeden Fall an die nächste Klasse übergeben. Dabei haben wir schon die tollsten Präsentationen erlebt: von kleinen Theaterstücken über selbstgeschriebene Geschichten, die vorgelesen wurden, bis hin zu einem selbstgedichtetem Rap-Song war schon alles dabei.
Damit bei den Koffer-Übergaben auch wieder alle richtigen Bücher im Koffer drin sind, müssen aber die Bücher markiert werden – und da komme ich mit dem Zettel-Einkleben wieder ins Spiel. Die sind wie die guten alten Bücherei-Zettel. Wenn die Kinder sich ein Buch ausleihen, können sie sich auf dem Zettel eintragen – und ich kann am Ende schauen, welches Buch am häufigsten gelesen wurde. Das ist immer wieder spannend!
Am Ende des Schuljahres kommen die Koffer nach ihrer langen Reise wieder zu uns zurück in die Buchhandlung – und die begeisterten Gesichter der Kinder sind das Einkleben der über 180 Zettel allemal wert!