Spannend und zum Nachdenken anregend: Die Moon – Trilogie von Susan Beth Pfeffern
Stellen Sie sich vor, auf dem Mond soll ein Asteroid einschlagen. Sie und Ihre FreundInnen und Ihre Familie beobachten das Naturschauspiel, aber das verläuft nicht so, wie all die Wissenschaftler es vorausgesagt haben: Der Mond wird durch die Wucht des Aufpralls aus seiner Umlaufbahn gerissen und kommt der Erde plötzlich viel näher. Das hat dramatische Folgen: Durch die stärkere Anziehungskraft des Mondes entstehen Tsunamis, es kommt zu Erdbeben und viele scheinbar ruhige Vulkane brechen aus. Mit der Folge, daß die Asche in die Stratosphäre aufsteigt und es plötzlich im August Winter wird….
Das ist das Szenario, in dem die amerikanische Autorin Susan Beth Pfeffer ihre Jugendromane ansiedelt. Im ersten Teil „Die Welt wie wir sie kannten“ lesen wir das Tagebuch der 17jährigen Miranda, die mit Mutter und Geschwistern plötzlich in eine völlig neue Realität geschleudert wird. Lebensmittelkonserven, Medikamente, Holz zum Heizen – das ist das, was jetzt zählt. Und der Zusammenhalt untereinander. Während Miranda wenigstens noch ihre Mutter und damit eine Erwachsene hat, die erkennt, was passieren wird und entsprechend vorsorgt, ist Alex mit seinen beiden jüngeren Schwestern im 2. Band „Die Verlorenen von New York“ völlig auf sich alleine gestellt. Was aus seinen Eltern geworden ist, weiß er nicht, Halt gibt ihm nur sein Glaube und die strengen Regeln, die sein Schulleiter für die Jugendlichen aufstellt. Denn in New York herrscht Chaos: Plünderer sind in den Strassen unterwegs, es gibt nur ab und zu Strom und wer kann, verlässt die Stadt, die dem Untergang geweiht ist….
Die Autorin entwirft ein fast apokalyptisches Szenario einer Welt, die aus den Fugen geraten ist: Was geht bei uns eigentlich noch ohne Strom? Was passiert, wenn es im August beginnt zu schneien und die Ernte in den Gärten und auf den Feldern gefriert? Wie kann man Krankheiten wie die Grippe ohne Medikamente überleben? Diesen und manchen anderen Fragen, die uns in unserem normalen Leben banal erscheinen mögen geht sie nach und zeigt nicht nur Jugendlichen, sondern auch Erwachsenen wie fragil das biologische Gleichgewicht auf unserer Erde ist und wie ausgeliefert wir auch den Naturgewalten sein können – etwas, was wir ja gerne immer wieder mal vergessen.
Obwohl ich beim Lesen des zweiten Bandes zuerst dachte, daß er nicht so gut ist wie der erste, musste ich dieses Urteil am Ende doch revidieren. Während im ersten Band natürlich alles noch neu ist für die Leserschaft, weiß man im 2. Band, was auf die Protagonisten zukommt. Hier konzentriert sich die Autorin deshalb viel stärker auf die Unterschiede zwischen eher ländlichem Gebiet und Großstadt. Und sie zeigt auf, wie wichtig die Orientierung ist, die die Jugendlichen von den Erwachsenen brauchen. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, was Susan Beth Pfeffer sich für den dritten Band einfallen lässt!
Auf jeden Fall sind beide Bücher spannende, eindringliche Lektüre für Menschen von 14 – 99 Jahren!
Sie können die Bücher von Susan Beth Pfeffer in der Schiller Buchhandlung bestellen
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Susanne Martin