Kein Briefwechsel, trotzdem nur Geschriebenes, auf kleinen Zetteln die am Kühlschrank kleben und eine ganze Geschichte zwischen einer Mutter und einer Tochter erzählen. Ohne Datum, ohne genaue Zeitangabe und doch ist zu erkennen, wann was geschehen ist. Eine allein erziehende Mutter, von Beruf Ärztin, die sich sehr um Ihre Patientinnen, junge Mütter und ihre Neugeborenen, bemüht, ihren Beruf liebt und ihn braucht um die Tochter und sich zu ernähren. Eine Tochter im pubertären Alter, die viel Verantwortung bekommt und übernimmt und immer noch ein Teenager ist, mit allem was dazu gehört. Die beiden haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander, mit mancher Höhe und Tiefe…bis, ja bis die Mutter, die Ärztin, selbst einen Arzt aufsuchen muss.
Zu Beginn habe ich mich erst zurecht finden müssen, zwischen den Zeilen von Mama und Claire-Bär. Doch dann konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Ich wollte wissen, was los ist bei Claire, bei Ihrer Mutter, was mit Michael und James ist und wie Dad zu der ganzen Sache steht. Ich war beunruhigt, gespannt, traurig und sogar wütend bis zum Schluss mal wieder einmal mehr meine Tränen flossen. Ein Buch nicht nur für Mütter und Töchter – nicht schnulzig, sondern berührend.
Die 15 jährige Claire und ihre Mutter sehen sich selten, denn die Mutter arbeitet als Ärztin und hat sehr unregelmäßige Arbeitszeiten – Claire führt das typische ausgefüllte Leben eines jungen Mädchens. Die Kommunikation der Beiden findet zu großen Teilen über Notizen statt, die sie an den Kühlschrank heften. Und aus diesen Notizen besteht dieses Buch. Sind es am Anfang noch Mitteilungen wie Einkaufszettel, Terminvorschläge oder die Bitte um mehr Taschengeld, ändert sich der Ton im Laufe des Buches, denn die Mutter bedrückt etwas und sie möchte es mit ihrer Tochter besprechen. Aber auch das klappt nicht und so erfährt Claire auf einer Kühlschranknotiz: Ihre Mutter hat Krebs…..
Das Buch ist auch innen der Form der Notizen angepaßt: Man schaut in einen geöffneten Kühlschrank und liest die Notizen. So erscheinen die Seiten des Buches sehr leer, denn die Notizen sind oft nur wenige Zeilen lang, aber in Wirklichkeit wird sehr viel erzählt über das Alltagsleben, eine Krankheit und den Umgang mit Angst und Trauer.
Die zwölfjährige Katja Mayer schrieb uns zu diesem Buch: Ich finde das Buch sehr gut ,weil Alice Kuipers toll beschreibt, wie sich die Mutter und Claire fühlen und weil das jedem passieren könnte. Das Buch ist etwas traurig, aber es beeindruckt mich das Claire und ihre Mutter nicht aufgehört haben zu kämpfen.