Die türkische Journalistin und Romanautorin Asli Erdogan wurde im August 2016 nach dem gescheiterten Militärputsch zusammen mit 22 anderen Journalisten der türkisch-kurdischen Zeitung Özgür Gündem festgenommen und im Dezember für die Dauer des laufenden Prozesses unter strengen Auflagen entlassen.

Ihre hier gesammelten Texte, die als Kolumnen in der Zeitung Özgür Gündem erschienen sind, setzen sich kritisch mit der politischen Situation in der Türkei auseinander. Ganz besonders nimmt sie Partei für die unterdrückten und verfolgten Kurden.

Ihre Motivation beschreibt sie so: Ich will nicht Mittäterin sein an der Ermordung von Menschen, und auch nicht an der Ermordung von Worten, an der Ermordung der Wahrheit. …Freiheit und Frieden zu verteidigen, ist weder ein Verbrechen noch eine Heldentat, sondern unsere Pflicht. …Gerechtigkeit ist in dem Maße möglich, in dem wir verinnerlichen, dass alle Menschen gleich sind…

Ihre mutigen Essays haben mich zutiefst angerührt und bewegt. Und ihre poetische Sprache, die den geschilderten Umständen nichts von ihrer Tragik nimmt, macht ihre Botschaft – ganz im Gegenteil – umso eindrücklicher.

Ich wünsche dem Buch sehr viele Leser*innen.

Eine Gastrezension von Barbara Scholz